Der Kalender für die Saison 2016 sorgt für einigen Unmut. Bereits als erstmals bekannt wurde, die Saison könnte auf 14 Rallyes anwachsen, regte sich Protest bei den Teams. Nachdem der Kalender Anfang November verabschiedet wurde, haben sich die Teamchefs Gedanken über Logistik und Kosten gemacht.

Citroen gab am Donnerstag bekannt, in der Saison 2016 nicht an den Start zu gehen, um sich voll und ganz auf ein Comeback mit neuem Auto im Jahr 2017 zu konzentrieren. Neben dem Budget dürfte dabei auch der dicht gepackte Kalender eine wichtige Rolle gespielt haben.

Citroen steht mit der Situation nicht alleine da, auch M-Sport hat nur ein überschaubares Budget. Teamchef Malcolm Wilson sieht nicht nur die Anzahl der Rallyes als Problem, sondern auch die Tatsache, dass ab 2017 ein neues Reglement eingeführt wird und dementsprechend parallel ein neues Auto entwickelt werden muss.

"Langsam dämmert es uns allen, welche Konsequenzen der Kalender mit 14 Rallyes hat und wie er strukturiert wurde", gestand er. "Einige der Jungs hier haben sich den Kalender angesehen und fragen jetzt: 'Okay, wie finanzieren wir das, wie schaffen wir das?", zeigte er auf. "Die Dichte des Kalenders in Kombination mit der Entwicklung des neuen Autos - was die Priorität sein muss - bringt uns einige schwierige Entscheidungen ein."

Unklar ist, ob auch M-Sport sein Programm reduzieren wird. Die Gerüchte zu dem ehemaligen Werksteam von Ford gehen in verschiedene Richtungen. Vom Aufbau eines B-Teams mit dem finanzkräftigen Privatier Lorenzo Bertelli ist die Rede, oder aber davon, dass sich Ott Tänak und Elfyn Evans künftig ein Cockpit teilen müssen. Auch eine Rückkehr von Mads Östberg, der durch die Auszeit von Citroen ohne Cockpit dasteht, ist eine Option.

Kritik an Saisonfinale in Australien

Nicht nur die Anzahl der Rallyes im kommenden Jahr ist ein Thema, sondern auch die Tatsache, dass 2016 die Rallye Australien das Saisonfinale bilden wird. Bereits als die Idee erstmals bekannt wurde, hatte sich Weltmeister Sebastien Ogier klar dagegen ausgesprochen. Unterstützung erhielt er von seinem Teamchef Jost Capito, aber auch von Wilson.

Auch einige User von Motorsport-Magazin.com sind von der Neuerung nicht angetan. 44 Prozent sind gegen ein Finale Down Under, sieben Prozent ist der Austragungsort egal. 15 Prozent freuen sich auf eine Abwechslung zum Wales-Matsch, 34 Prozent meinen: Geile Rallye - warum also nicht?

In Stein gemeißelt ist der Kalender ohnehin noch nicht. Bei den Rallyes in Monte Carlo und Frankreich fehlt noch der offizielle Vertragsabschluss mit der FIA und dem WRC-Promoter. China muss zudem erst die Anforderungen der FIA erfüllen.