Für Robert Kubica war die Rallye Frankreich im vergangenen Jahr ein gutes Pflaster. Er feierte den Sieg in der WRC2 und setzte auf 16 der 20 Prüfungen die Bestzeit. Nun bestreitet er das Event erstmals in einem WRC-Boliden. Zur Vorbereitung und zur Evaluierung der neuen Pneus von Michelin - sowohl die weiche als auch die harte Mischung erhielten ein Upgrade - testete er zwei Tage lang.

"Wir haben letzte Woche zwei Tage lang getestet. Das Hauptthema waren die neuen Reifen, da Michelin für dieses Event komplett neue weiche und harte Mischungen einführt. Wir haben viele verschiedene Lösungen getestet, um das beste Gefühl mit dem Auto und das beste Feedback zu erreichen, wie die Reifen bei unterschiedlichen Verhältnissen arbeiten", erläuterte Kubica.

Die Bedeutung seiner Erfahrungswerte bei der Rallye Frankreich schätzt er nicht sehr hoch ein, da nur drei Prüfungen exakt wie im Vorjahr gefahren werden. "Der Rest ist komplett neu oder zumindest anders als 2013 - also werden wir wieder viele Kilometer auf neuen Wegen bestreiten", verdeutlichte er. "Letztes Jahr war die Rallye in zwei verschiedene Charakteristiken unterteilt - Prüfungen in den Weinbergen und offenere Straßen in einigen Waldabschnitten. Dieses Jahr scheinen die Weinberge verschwunden zu sein."

Kubica freut sich vor allem darauf, die neuen Reifen unter Wettkampfbedingungen zu nutzen. "Bei den Testfahrten haben wir gesehen, dass das Gefühl anders ist und sie anders arbeiten, aber ich mag das. Schauen wir mal, was passiert."

Probleme mit Schlamm?

M-Sport-Kollege Mikko Hirvonen ist nicht der größte Fan von Asphaltrallyes, die Rallye Frankreich sei jedoch eine, die er genießt, erklärte er. "Die größte Herausforderung ist vielleicht das Wetter. Es besteht oft das Risiko von Regen über den Bergen und die richtige Reifenwahl kann den Unterschied machen. Es kann eine Strategie-Rallye werden und man muss sichergehen, dass man bei jedem Abschnitt des Events auf den richtigen Reifen unterwegs ist", unterstrich er.

Zudem kommt der Startposition - am ersten Tag wird in der Reihenfolge des WM-Stands gestartet - eine große Bedeutung zu. "Wenn es regnet kann viel Schlamm auf die Straße geschleudert werden, vor allem bei der zweiten Durchfahrt", sagte er. Je später man also auf eine Prüfung geht, umso schlechter, sprich rutschiger werden die Bedingungen. "Mehr als alles andere muss man sehr präzise und sauber fahren, und bei allen möglichen Bedingungen fokussiert bleiben."

In der Vergangenheit gelang Hirvonen in Frankreich zwei Mal der Sprung aufs Podium. "Es wäre großartig, um ein ähnliches Ergebnis kämpfen zu können. Es wird nicht einfach und es wird viele Fahrer geben, die sich beweisen wollen, aber schauen wir mal, was passiert. Ich bin bereit für die Herausforderung", stellte er klar.

Trotz seiner jungen Jahre war Elfyn Evans schon drei Mal bei der Rallye Frankreich am Start. "Es ist ein Event, an das ich viele besondere Erinnerungen habe und wir hatten hier in der Vergangenheit viele gute Ergebnisse. 2012 habe ich dort die FIA WRC Academy gewonnen und letztes Jahr war ich in der WRC2 Zweiter", erinnerte er sich. Nun geht er wie Kubica erstmals in einem WRC-Boliden an den Start. Im Gegensatz zu Hirvonen glaubt er nicht, dass Schlamm ein großes Problem sein wird, da die Organisatoren durch Pfosten und Poller an bestimmten Stellen verhindern, dass die Fahrer in den Kurven 'cutten'.

"Die Prüfungen sind schneller und offener als die in Deutschland, aber das Wetter und die Bedingungen sind recht ähnlich. Wir hatten das letzte Mal auf Asphalt einen guten Lauf, daher hoffe ich, dass wir eine ähnliche Leistung abliefern können", meinte er mit Bezug auf Platz vier in Deutschland - seine beste Platzierung bisher zusammen mit dem vierten Platz in Mexiko.