Für Sébastien Ogier ist die Rallye Frankreich das Heimspiel im Kalender der Weltmeisterschaft. Bereits zwei Mal entschied das Duo die Rallye durchs Elsass, die in dieser Form erst seit 2010 ausgetragen wird, für sich – 2011 mit Citroën, 2013 mit Volkswagen. Der Erfolg vor Jahresfrist schmeckte dabei besonders süß: Mit dem Gewinn der Powerstage zum Auftakt der Rallye Frankreich 2013 besiegelte Ogier seinen ersten WM-Titel, drei Tage später feierten sie als Tüpfelchen auf dem i nach einer grandiosen Aufholjagd auch den Gewinn der Rallye selbst.

"Die Heim-Rallye ist für mich immer etwas Besonderes. Das Interesse an der eigenen Person ist dort immer größer als üblich, sowohl von Seiten der Fans als auch von Seiten der Medien. Mein Ziel ist dieses Mal wieder, im eigenen Land Weltmeister zu werden", erklärte Ogier das klare Ziel. "Dafür muss ich allerdings sechs Punkte mehr holen als mein Teamkollege Jari-Matti Latvala. Ein Sieg kann also schon reichen. Jari-Matti wird – denke ich – wieder mein ärgster Konkurrent sein."

Jari-Matti Latvala will die Titelentscheidung vertagen, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala will die Titelentscheidung vertagen, Foto: Sutton

Für Latvala ist klar: Will er die Titelentscheidung noch offen halten, muss er vor Ogier landen. Der Finne selbst hat die Hoffnung auf seinen ersten WM-Titel 2014 aber bereits fast aufgegeben. "Ich kann in diesem Jahr zwar immer noch Weltmeister werden, aber ich denke nicht, dass das wirklich realistisch ist", gab der Finne ehrlich zu. "Da müsste für Sébastien schon wirklich vieles schieflaufen und bei mir alles perfekt sein. Aber klar ist auch: Solange noch eine mathematische Chance besteht, gebe ich alles. Man weiß ja nie, was passiert."

Bei der letzten Asphalt-Rallye in Deutschland hatte der VW-Pilot die riesige Chance, seinen Rückstand auf Ogier drastisch zu verkürzen. Der Weltmeister war am Samstag bereits ausgeschieden und Latvala führte mit 56 Sekunden Vorsprung die Rallye an. Sein erster Sieg auf Asphalt war zum Greifen nahe, bis er am Sonntag selbst den Rallye-Sieg in die Weinberge warf. "Nachdem ich in Deutschland so nah dran war, bin ich jetzt fest entschlossen, meinen ersten Sieg auf Asphalt einzufahren", so Latvala.

Andreas Mikkelsen will Platz drei in der WM dingfest machen, Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen will Platz drei in der WM dingfest machen, Foto: Volkswagen Motorsport

Andreas Mikkelsen war in Deutschland der einzige VW-Pilot, der letztlich das Podest sah. Der Norweger machte zuletzt in Australien mit Platz drei das erste komplette Volkswagen-Podest perfekt. Nun hofft er auf eine Wiederholung in Deutschland. "Mein Ziel ist es auch, in Frankreich meinen dritten Gesamtplatz in der Fahrer-WM frühzeitig perfekt zu machen. Das würde bedeuten, dass ich in Spanien und Wales komplett frei auffahren könnte, ohne mir über die WM-Situation Gedanken machen zu müssen", sagte Mikkelsen. Aktuell liegt der Norweger 42 Punkte vor seinem ersten Verfolger Mikko Hirvonen.