Wer die Dramen um die Startposition bei den Werkspiloten nicht mitbekommen hat, wird sich verwundert die Augen gerieben haben, als er das Tableau nach dem ersten Tag bestaunte: Mads Östberg führt tatsächlich nach dem ersten Tag in Katalonien. Der Este profitierte davon, dass sämtliche Werksfahrer ihre Startposition auf Trockenheit ausgelegt hatten und im Freitagsregen der iberischen Halbinsel untergingen. So liegt der Norweger nach dem ersten Tag mit 27 Sekunden Vorsprung vorn, weiß aber auch, dass Sebastien Loeb auf den Asphalt-Prüfungen am Samstag und Sonntag kaum zu halten sein wird.

"Es war ein schwieriger Tag. Speziell am Morgen war es schwierig, weil wir nicht erwartet haben, dass es so rutschig sein würde", fügte sich auch der Führende in den Tenor der Piloten über den Vormittag ein. "Aber ich glaube, wir haben es recht gut durch die Prüfungen geschafft und haben keine Fehler gemacht. Ich denke, das war der Schlüssel heute - einen sauberen Strich zu fahren, aber trotzdem in der Lage zu sein, so hart wie möglich zu pushen." Neben der Startposition war vor allem die ruhige Fahrweise Östbergs, der im Gegensatz zu fast allen Kontrahenten keine Schrecksekunde hatte, entscheidend.

Illusionen, die Führung bis zum Ende zu behalten, will sich der Ford-Pilot aber gar nicht erst machen: "Die nächsten zwei Tage finden auf Asphalt statt und ich denke, Sebastien [Loeb] wird dort kaum zu schlagen sein!" Allerdings sei dies auch gar nicht sein Ziel: "Für uns geht es an diesem Wochenende um den Kampf mit Jari-Matti [Latvala] und darum, den dritten Platz in der Weltmeisterschaft abzusichern."