Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen muss am Freitagmorgen wie auch die Ford-Werkspiloten das kalte Grausen erwischt haben: Regen am Vormittag, und alle Werksfahrer hatten sich im Glauben an eine trockene Strecke für späte Startpositionen entschieden. So mussten die Citroen-Piloten das Beste aus der Situation machen und sich mit den äußerst rutschigen Fahrbahnverhältnissen anfreunden. Nach dem ersten Tag liegt Sebastien Loeb auf Rang zwei, 27 Sekunden hinter dem Führenden Mads Östberg. Mikko Hirvonen ist mit einer Minute Rückstand Vierter.

"Wenn es so ist wie hier, kann man einfach nicht pushen", fluchte der Rekordweltmeister am Freitagmittag beim Service. Loeb war zu diesem Zeitpunkt nur Vierter und in keiner guten Stimmung. "Man muss so gut fahren wie man kann. Aber selbst, wenn man es vorsichtig angeht, kann es einen immer noch kalt erwischen. Wir haben ein paar Fahrzeuge am Streckenrand stehen sehen, was uns geholfen hat, die schwierigen Stellen auszumachen."

Seine Stimmung besserte sich am Nachmittag, als der angehende Teilzeit-Rentner auf der 44 Kilometer langen Prüfung "Terra Alta" eine überlegene Bestzeit fuhr. "Ich bin viel Risiko gegangen", gab er zu. "Es war ein paar Mal wirklich sehr knapp, aber ich habe mich dazu entschieden, ernsthaft anzugreifen, um zu verhindern, zu weit zurückzufallen." Dies sei ihm gelungen und mit weniger als einer halben Minute Rückstand sei noch alles drin. Auf die beiden verbleibenden Tage freute er sich: "Am Samstag startet auf Asphalt eine völlig neue Rallye!", kündigte er an.

Überhaupt kein Grip bei Hirvonen

Sebastien Loeb wühlt sich durch den Matsch, Foto: Sutton
Sebastien Loeb wühlt sich durch den Matsch, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen war weniger zufrieden. Am Vormittag schien mit Rang drei vor Loeb die Welt noch in Ordnung, obwohl die rutschigen Verhältnisse auch dem Finnen zu schaffen machten: "Die Bedingungen sind sehr schwer. Die Rennlinie war schnell zerfurcht und es stand viel Wasser. Das Auto hat gut funktioniert und wir hatten die richtigen Reifen, aber ich denke, es wäre schwer gewesen, es in dieser Situation noch besser zu machen."

Doch am Nachmittag wendete sich das Blatt: Anders als Teamkollege Loeb fand Hirvonen nicht den richtigen Rhythmus, um weiter nach vorne zu fahren. Er fiel auf über eine Minute hinter Östberg zurück und hat auch auf Loeb bereits einen Rückstand von 35 Sekunden. Daran änderte auch der WP-Sieg auf der kurzen letzten Prüfung nichts mehr. "Ich konnte einfach nicht den Schlüssel finden, unter diesen Bedingungen schnell zu fahren", klagte er.

"Ich habe versucht zu attackieren, hatte aber so viele Schreckmomente, dass ich mich dazu entschieden habe, es etwas ruhiger angehen zu lassen", so der künftige Nummer-1-Pilot bei Citroen weiter. Er habe einfach keinen Grip gefunden, was sehr schlecht sei. Für den Samstag hat er sich einen Reset vorgenommen: "Ich werde alles hinter mir lassen, denn morgen startet eine komplett neue Rallye", stimmte er Sebastien Loeb zu. "Es sind noch zwei lange Tage zu absolvieren und ich denke, dass ich zurückschlagen und auf das Podium fahren kann!"