Die WRC-Piloten sind unzufrieden. Bei Schotterrallyes kommt es auf Nacht-Etappen immer wieder zu starken Sichtbeeinträchtigungen durch starken Staub, so zuletzt bei der Akropolis Rallye. Zwar will der Veranstalter in Portugal vor den Stages mit Wasser auf der Fahrbahn als Bindemittel agieren, ob das die Probleme für die Fahrer jedoch wirklich merklich lindert, bleibt abzuwarten. Jari-Matti Latvala geht sogar so weit, die Nacht-Stages am Donnerstagabend als Referenz zu nehmen. Sollte man die Problematik nicht in den Griff bekommen, fordert er in Zukunft ein Umdenken und die Abschaffung der Nachfahrten.

"Wenn es wieder so viel Staub gibt, ist es ziemlich einfach zu sagen, dass man solche Nacht-Stages bei so einem Event unter keinen Umständen mehr abhalten kann. Es muss für alle gleich sein, und wenn es das nicht ist, was soll das dann bringen?", kritisierte der Ford-Pilot. Je mehr Fahrer schon Staub aufgewirbelt hätten, desto schlimmer seien die Bedingungen - für die später nachfolgenden Autos ein klarer Nachteil. "Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier ja auch nicht nur über die Werkspiloten sprechen. Die Privatfahrer investieren eine Menge Geld, um hierher zu kommen und mitzufahren - wenn der Staub ihr Event ruiniert, ist das sehr schlecht für sie."

Ein Umdenken der Ausrichter sei daher zwingend notwendig. "Wir können die Nachtfahrten ja auf Asphalt behalten, oder in Schweden und Wales - aber auf den trockenen Rallyes in mediterranen Gefilden, braucht man das wirklich nicht, wenn es schlecht ist", so der Ford-Fahrer. Latvala fügte an, dass die Organisatoren in Portugal versprochen hätten, dass es durch den Wasser-Trick keine zu starken Verwirbelungen geben werde. "Darauf verlassen wir uns", so Latvala, der hoffte, dass der Säuberungseffekt der voranfahrenden Fahrzeuge größer sei, als die Behinderung durch die eingeschränkte Sicht.