Härteprüfung für den neuen Polo R WRC: Volkswagen Werksfahrer Sébastien Ogier und der ehemalige Rallye-Weltmeister Carlos Sainz haben den Polo für die Rallye-Weltmeisterschaft in Spanien einer harten Probe unterzogen. Die beiden Rallye-Asse absolvierten in dieser Woche problemlos rund 700 Kilometer auf harten Schotterpisten, was in etwa der doppelten Distanz einer WM-Rallye entspricht, um neue Fahrzeug-Komponenten an ihre Belastungsgrenze zu bringen und somit wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung zu sammeln. Volkswagen startet ab 2013 mit dem Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft und absolviert bis dahin ein intensives Test- und Entwicklungsprogramm.

"Die Rallye-WM besteht zu circa 70 Prozent aus Schotterstrecken, zu ungefähr 20 Prozent Asphalt und zu etwa zehn Prozent Eis und Schnee. Der Schotter-Test in Spanien hatte die Aufgabe, die härtesten Abschnitte der WRC zu simulieren und das Auto an seine Belastungsgrenze zu bringen. Besonders Fahrwerkskomponenten wie Radträger, Stoßdämpfer und Aufhängungsteile wurden im Grenzbereich erfolgreich erprobt", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Nissen weiter: "Die Zusammenarbeit von Carlos Sainz und Sebastién Ogier funktioniert hervorragend – die beiden bilden eine sehr gute Kombination. Sie respektieren sich ohne Rivalität und bringen das Projekt zielstrebig weiter. Als nächstes werden wir weitere Testfahrten auf Asphalt absolvieren, um unser Lastenheft zu vervollständigen und im Anschluss Punkt für Punkt abzuarbeiten."

"Für uns ging es in erster Linie darum, möglichst viele Kilometer auf diesem für das Auto sehr harten Untergrund zu fahren. Parallel haben wir kleinere Veränderungen an der Abstimmung vorgenommen, um Schritt für Schritt schneller zu werden", erläuterte Ogier. Am dritten Tag nahm Carlos Sainz kurzerhand auf dem Beifahrersitz Platz. "Das war natürlich eine Überraschung – vor zehn Jahren habe ich davon geträumt, dass es einmal genau anders herum sein würde", sagte Ogier grinsend. "Aber im Ernst: Seine Erfahrung und sein Input sind für uns extrem wertvoll."

Sainz, der seine letzte WRC-Rallye im Jahr 2005 fuhr, danach zu Volkswagen wechselte und 2010 im Race-Touareg die Rallye Dakar gewann, wollte sich so einen Eindruck über das Fahrverhalten des neu entwickelten Allradlers auf Schotter und den nötigen Fahrstil verschaffen. "Ich bin zu meiner aktiven Zeit abertausende Test-Kilometer gefahren und hoffe, Volkswagen mit meiner Erfahrung unterstützen zu können", so der 49-jährige Spanier, der später das Steuer selbst übernahm und von Timo Gottschalk navigiert wurde. "Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft, der Polo R WRC wird sicher ein guter Wurf. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass 2013 das erste Jahr des Polo in der Rallye-WM wird, während die Konkurrenten dort seit vielen Jahren aktiv sind", erklärte Sainz.