Ab 2013 wird Volkswagen den Polo R WRC in den Kampf um Punkte und Siege in der WRC schicken. Nun könnte die Neuseeländische Pilotin Emma Gilmour möglicherweise bei der Rallye Großbritannien einen Einsatz bekommen. Seit Bekanntgabe des Engagements im Mai, wird nun wild spekuliert, wer die Fahrer sein sollen, die für den Wolfsburger Konzern ins Lenkrad greifen. Erst vergangene Woche erteilte der siebenfache Weltmeister Sebastien Loeb eine Absage und entschied sich für den Verbleib bei Citroen.

Um nicht blind in die Tasche zu greifen, testet Volkswagen - mit Hilfe des Skoda Fabia S2000 - junge Talente auf ihr Potential. So durfte in Deutschland Christian Riedemann für VW fahren und präsentierte sich mit Gesamtplatz 15 sehr ordentlich. Tatsächlich sprach VW-Motorsportdirektor Kris Nissen mit einer Vielzahl von potentiellen Fahrern, die zum Großteil männlich waren. Nun könnte Gilmour, die derzeit in der neuseeländischen Meisterschaft fährt, für VW testen.

Qualität geht vor

"Wir stehen mit Emma in Kontakt", erklärte Nissen. Doch bevor die 29-Jährige ihren Einsatz in zum Saisonabschluss der WRC bestätigt bekommt, sind erst Testfahrten anberaumt, um ihr Können zu testen. "Wenn Emma zu uns kommt und während der Test zeigt, dass sie einen guten Job machen kann, könnten wir sie vielleicht die Rallye fahren lassen", so der Motorsportdirektor eher zaghaft.

Die letzte Frau, die in der Rallye-Weltmeisterschaft aktiv war, ist Michele Mouton, die heute für die FIA tätig ist. Doch Nissen bleibt skeptisch. "Wir wären sehr glücklich, wenn wir andere Fahrerinnen sehen würden", verriet der Däne, der sofort einschränkte: "Obwohl, ehrlich gesagt, habe ich im Moment das Gefühl, viele junge Fahrer könnten mehr Potential als Emma haben", dämpfte Nissen die Erwartungen auf eine Frau in der WRC. Auch die Hoffnungen der Deutschen, ein deutscher Pilot habe einen Stammplatz sicher, bestritt Nissen: "Wir sind international. Die Nationalität der Fahrer ist nicht das vorrangige Thema, es geht mehr um die Qualität."