Werksfahrer Marco Melandri beendete die Superpole-Qualifikation für die dritte Runde der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2013 auf Platz sieben. Sein Teamkollege Chaz Davies hatte im ersten Teil der Superpole mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Waliser wird die morgigen Rennen von Startplatz 13 aus angehen. Nach dem gestrigen Regen herrschte heute etwas besseres Wetter. Es blieb trocken, war aber weiterhin sehr kühl.

In der Superpole 1 ließen Marco und Chaz für ihr erstes Outing Rennreifen auf ihre BMW S 1000 RRs aufziehen. Marco war mit seiner ersten fliegenden Runde Fünftschnellster, und die Zeit reichte für das Weiterkommen in den zweiten Teil der Superpole. Chaz hatte bereits zu kämpfen und war Achtschnellster. Er ging nochmals auf die Strecke, um seine Zeit zu verbessern, brach diesen Versuch aber ab. Chaz kehrte umgehend zur Garage zurück, da die Schwierigkeiten noch zugenommen hatten. Er fiel zurück auf den 13. Rang, damit war die Superpole-Qualifikation für ihn beendet. Marco reichte im zweiten Teil eine schnelle Runde auf einem Qualifikationsreifen zum Einzug in den letzten und entscheidenden Abschnitt. In der Superpole 3 ging Marco mit seinem zweiten Qualifikationsreifen auf die Strecke. Bis in die letzten Sekunden der Session hinein lag er auf dem sechsten Platz in der dritten Reihe, fiel dann aber noch um eine Position zurück. Damit startet Marco morgen als Siebter aus der dritten Reihe.

In Assen wird auch die zweite Saisonrunde des FIM Superstock 1000 Cups ausgetragen. Sylvain Barrier BMW Motorrad GoldBet STK Team, der vor zwei Wochen beim Saisonauftakt im Motorland Aragon gewonnen hat, qualifizierte sich mit seiner neuen BMW HP4 für den dritten Startplatz. Sein Teamkollege Greg Gildenhuys beendete die heutige Qualifikation auf Rang acht.

Ein Tag der Gegensätze

Marco Melandri: "Es war kein einfacher Tag. Anfangs war ich noch nicht zufrieden, aber vor der Superpole haben wir einen wichtigen Fortschritt erzielt. Wir haben an der Gewichtsverteilung gefeilt und das Bike damit verbessert. Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Morgen müssen wir nur noch einen weiteren kleinen Schritt nach vorn machen. Im Rennen brauche ich einen guten Start, um direkt auf die Spitze aufzuschließen. Ich möchte von Anfang an vorn mitfahren. Überholen ist in Assen nicht einfach. Deshalb starte ich lieber von Platz sieben als von Platz sechs. Denn so kann ich die erste Kurve von außen anfahren und habe eine bessere Sicht auf das, was die anderen machen. Insgesamt bin ich jetzt recht zuversichtlich für die morgigen Rennen.

Chaz Davies: "Das freie Training lief gut. Wir haben mit dem Bike einen großen Schritt nach vorn gemacht. Ich war etwas zufriedener als zuvor, und wir haben die richtige Richtung eingeschlagen. Aber in der Superpole 1 habe ich dann schon beim Herausfahren aus der Box gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe versucht, eine schnelle Runde zu fahren, aber die Zeit hat nicht gereicht, um in die Superpole 2 zu kommen. Ich weiß noch nicht genau, was das Problem war. Die Jungs analysieren das jetzt. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, denn hier in Assen ist das Überholen nicht einfach, und uns erwarten morgen zwei schwierige Rennen. Wenn man so weit hinten startet, und die Gegner vorn in den ersten beiden Reihen stehen, dann kann man schon in den ersten Runden an Boden verlieren. Deshalb müssen wir gerade auch in der Anfangsphase des Rennens stark sein. Wir müssen morgen einfach versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen.

Über Nacht nachlegen

Serafino Foti (Sportdirektor BMW Motorrad GoldBet SBK Team): "Es war ein Tag der Gegensätze für uns. Marco hatte heute Vormittag noch Schwierigkeiten, doch vor der Superpole haben wir eine neue Richtung eingeschlagen, und diese scheint die richtige zu sein. Marco war in der Superpole recht zufrieden mit seiner RR und geht optimistisch in die morgigen Rennen. Im Gegensatz dazu war Chaz heute Vormittag wirklich glücklich über seine Rundenzeiten, und er hätte eine starke Superpole fahren können. Doch leider hat ein technisches Problem dazu geführt, dass er die Session nicht beenden konnte. Dennoch können wir für morgen zuversichtlich sein. Wir gehen davon aus, dass beide Fahrer zwei gute Rennen haben können.

In der Superstock-Klasse startet Sylvain von Platz drei, doch er hat eine gute Rennpace und wird deshalb um den Sieg kämpfen. Wir sind optimistisch, dass Greg von Startplatz acht aus ein starkes Ergebnis holen kann."

Andrea Dosoli (Technischer Direktor BMW Motorrad GoldBet SBK Team): "Heute herrschten endlich trockene Bedingungen, auch wenn die Temperaturen recht niedrig waren. Wir haben ausgehend von unserem Basis-Setup begonnen, die Bikes auf diese Bedingungen abzustimmen. Beide Fahrer haben Schritt für Schritt ihre Performance gesteigert und ihr Gefühl für die RR verbessert. Chaz hat zwischen dem Qualifikationstraining und dem zweiten freien Training einen großen Schritt nach vorn gemacht. Er war mit dem Rennreifen stark unterwegs und holte die drittschnellste Zeit. Leider konnte er diese Leistung in der Superpole nicht wiederholen, da er Schwierigkeiten bekam, denen wir nun auf den Grund gehen müssen. Das tut uns sehr leid. Doch wir sind sicher, dass ihn das nur noch mehr motiviert, morgen im Rennen eine Aufholjagd zu starten.

Auch Marco hat sich Schritt für Schritt gesteigert, auch wenn er im zweiten freien Training noch nicht ganz zufrieden war. Er hatte noch nicht genügend Vertrauen in das Bike, um richtig angreifen zu können. Doch nach der letzten Änderung, die wir vor der Superpole vorgenommen haben, hatte er ein besseres Gefühl für das Motorrad. Wir sind optimistisch, dass er den richtigen Weg gefunden hat. Während der Superpole hat er sowohl auf Rennreifen als auch mit dem Qualifikationsreifen bewiesen, wie groß das Potenzial ist. Er startet aus der dritten Reihe, aber wir glauben, dass er das nötige Paket hat, um ganz vorn an der Spitze mitzukämpfen. Das Rennen wird hart, wie es in Assen immer der Fall ist. Wir werden über Nacht noch einmal nachlegen, um unseren Fahrern das bestmögliche Gesamtpaket an die Hand zu geben."