Marco Melandri wird beim Deutschland GP auf dem Sachsenring nicht mehr in der MotoGP-Startaufstellung stehen. Wie sein Arbeitgeber Aprilia am Mittwoch vor dem Rennen bekanntgab, wird der Vertrag mit dem 32-jährigen Italiener mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

"Aprilia Racing und Marco Melandri haben in beiderseitigem Einvernehmen die Entscheidung getroffen, die vertraglichen Verpflichtungen aufzukündigen. In Folge dessen wir Marco Melandri nicht länger für Aprilia Racing antreten - beginnend mit dem Deutschland GP am 12. Juli", heißt es in der Aussendung von Aprilia.

Schwieriges Comeback

Melandri hatte in dieser Saison sein MotoGP-Comeback nach vier Jahren Pause gegeben. Als Werkspilot für den italienischen Hersteller konnte er aber nie an die Leistungen seiner früheren Karriere anschließen. Melandri war permanent deutlich langsamer als Teamkollege Alvaro Bautista und kam nur in Jerez und Termas de Rio Honda nicht als Letzter ins Ziel.

Für Melandri ist nun der Weg frei, 2016 wieder in die Superbike-WM zurückzukehren. Dort feierte er bereits zwischen 2011 und 2014 insgesamt 19 Siege und könnte künftig das Aushängeschild beim neuen WSBK-Projekt von Yamaha bilden. Melandris 215. WM-Start vor eineinhalb Wochen in Assen wird wohl der endgültig letzte seiner Karriere gewesen sein.

Laverty springt am Sachsenring ein

Wer seine Nachfolge im Werksteam von Aprilia antritt, ist noch nicht bekannt. Am Sachsenring sprint Testfahrer Michael Laverty für Melandri ein. Über eine fixe Nachfolge wird Aprilia aber wohl erst in der Sommerpause entscheiden.

"Ich bin sehr aufgeregt, dass ich zurück in der Startaufstellung bin", wird Laverty in einer Presseaussendung zitiert. "Es wird zwar eine schwierige Aufgabe, gegen die Stammfahrer anzutreten, aber ich fühle mich durch meine Testtätigkeiten sehr wohl auf der RS-GP. Wir haben große Fortschritte bei den Tests im ersten Halbjahr erzielt, dennoch werde ich mich hier erst an den Renntrimm anpassen müssen."

Laverty trat in den vergangenen beiden Jahren in der MotoGP für das britische PBM-Team an, holte in 36 Rennen aber nur zwölf Punkte.