Den 19. Saisonlauf der Sprint-Cup-Serie auf der "Magic Mile" in Loudon gewann Brian Vickers in der Verlängerung nach einem "Green-White-Checkered"-Finale. Tony Stewart, der im letzten Renndrittel lange führte, ging in der vorletzten Runde der Sprit aus. Es war der erste Sieg für Vickers auf dem New Hampshire Motor Speedway. In seinem 271. Rennen feierte der Waltrip-Pilot in der "Victory Lane" seinen dritten Cup-Sieg nach 2006 und 2009.

Die Busch-Brüder bestimmten das Tempo

Bruderkampf: Kurt führt vor Kyle Busch, Foto: NASCAR
Bruderkampf: Kurt führt vor Kyle Busch, Foto: NASCAR

Der zweite Startplatz von Tabellenführer Jimmie Johnson wurde nach dem Qualifying aberkannt, weil sein Hendrick-Chevrolet vorne zu tief eingestellt war. Johnson musste vom 43. und letzten Startplatz in das erste Rennen der zweiten Saisonhälfte gehen. Polesitter Brad Keselowski übernahm vom Start weg die Führung vor den beiden Busch-Brüdern. Keselowskis Teamkollege Joey Logano sorgte gleich in der vierten Runde für die erste Gelbphase, als sein Penske-Ford hart in der Mauer einschlug.

Beim Restart war Gibbs-Pilot Kyle Busch mal wieder der reaktionsschnellste Fahrer und übernahm den ersten Platz. Kurz darauf sorgte Kevin Harvick mit einer rüden Attacke für die nächste Unterbrechung, als er Marcos Ambrose von der Strecke jagte, der wiederum den Ford von Casey Mears heftig traf. Danach ging es etwas ruhiger zur Sache. Kyle Busch führte mit einem kleinem Vorsprung vor seinem Bruder Kurt und Keselowski.

Nach 50 Runden hatte sich die Reihenfolge an der Spitze nicht verändert. Jeff Gordon war auf Rang vier der schnellste Hendrick-Pilot. Seine Teamkollegen Dale Earnhardt Junior und Kasey Kahne befanden sich ebenfalls in der Top-10. Auch der strafversetzte Johnson war inzwischen auf Platz 20 vorgefahren. Die beiden anderen Gibbs-Fahrer Matt Kenseth sowie Denny Hamlin waren unter den Verfolgern. In der 62. Runde überholte Kurt Busch seinen jüngeren Bruder und war der neue Spitzenreiter.

Stopps unter Grün und Pokerspiele beim Reifenwechsel

Ab der 72. Runde erfolgten die ersten Boxenstopps unter Grüner Flagge. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 25 Fahrer in der Führungsrunde und Danica Patrick lag mal wieder frühzeitig eine Runde zurück. Hamlin hatte Probleme beim Reifenwechsel und musste ebenfalls einen Rundenrückstand hinnehmen. Sechs Runden später folgte eine Debris-Caution. Nach einem Drittel der Renndistanz von 301 Runden führte immer noch Kurt Busch vor Kenseth und Kyle Busch.

Nach 122 Runden hatte Hamlin, der Pechvogel der Saison, einen Reifenschaden zu beklagen. Bei den anschließenden Boxenstopps gab es die ersten Strategiespielchen. Einige Teams pokerten bereits jetzt mit zwei statt vier neuen Reifen. Dadurch hatte sich beim Restart die Reihenfolge an der Spitze verändert: Kenseth führte jetzt vor Earnhardt, Keselowski und Tony Stewart.

Matt Kenseth führte zur Rennhalbzeit

Matt Kenseth liegt in Front, Foto: NASCAR
Matt Kenseth liegt in Front, Foto: NASCAR

Zur Rennhalbzeit war Kenseth weiterhin der Leader vor Keselowski und Kurt Busch. Kurz darauf gab es die fünfte Rennunterbrechung wegen Debris. Anschließend wiederholten sich die Pokerspiele in der Boxengasse und Kurt Busch führte das Feld beim Restart in Runde 162 an. Loudon-Rekordsieger Jeff Burton, der auf dieser Strecke 1993 sein Cup-Debüt gab, war plötzlich Zweiter vor Kyle Busch. Nach 200 absolvierten Runden lagen die Top-3-Fahrer unverändert an der Spitze des Feldes, bevor wieder einmal Debris die Ursache für die sechste Gelbphase war.

Stewart führte jetzt das Feld beim Restart vor Burton und den drei Hendrick-Piloten Gordon, Kahne und Johnson an. Zwei Runden später meinte NASCAR erneut wegen Debris die Gelbe Flagge zu schwenken. Hamlin bekam auf Rang 29 liegend den "Lucky Dog". Drei Runden später drehte sich Miss Patrick und sorgte für neue Boxenstopps bei einigen Fahrern unter Gelb. Stewart blieb auf der Strecke und hatte mit Juan Pablo Montoya einen neuen Gegner beim Restart.

Kurt Busch landet unschuldig in der Mauer

Danica Patrick schickt ihren Freund in die Mauer, Foto: NASCAR
Danica Patrick schickt ihren Freund in die Mauer, Foto: NASCAR

Erneut dauerte das Rennen nur wenige Meter. Kenseth, Newman und Kurt Busch berührten sich und das starke Rennen von Kurt Busch endete in der Mauer. Kenseth entschuldigte sich als Auslöser der Kettenreaktion sofort über Funk bei Kurt Busch. Es wurde noch hektischer auf der Strecke. In Runde 237 verbremste sich Patrick und jagte Travis Kvapil und ihren Freund Ricky Stenhouse Junior in die Mauer. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Rennen hatte das Liebespaar heftigen Kontakt auf der Rennstrecke.

Stewart, Aric Almirola und Bobby Labonte führten auf alten Reifen das Rennen an. Dann hatte Stewart die besser bereiften Toyotas von Kyle Busch und Vickers im Rückspiegel. Für Gelbphase Nummer elf sorgte Paul Menard, der Jeff Gordon ins Heck fuhr. 30 Runden vor Rennende war Kenseth innerhalb von 30 Runden von Rang 26 wieder bis in die Top-10 vorgefahren.

Brian Vickers fährt von Platz drei auf Rang eins

Die drei Führenden hatten sich inzwischen vom Rest des Feldes abgesetzt. Stewart verteidigte auf alten Reifen mit seiner Routine den knappen Vorsprung. In Runde 283 stand Kyle Busch in Kurve drei etwas quer und Vickers übernahm den zweiten Platz. Vier Runden später konnte Vickers auch Stewart überholen und lag erstmals auf dem flachen Oval auf Platz eins.

Vickers vergrößerte seinen Vorsprung von Runde zu Runde. Vier Runden vor Rennende führte Vickers mit drei Sekunden vor Stewart, bevor die zwölfte Gelbphase, erneut wegen Debris, ein "Green-White-Checkered"-Finale einleitete.

Brian Vickers siegt und Tony Stewart geht der Sprit aus

Brian Vickers freut sich über einen Lobster , Foto: NASCAR
Brian Vickers freut sich über einen Lobster , Foto: NASCAR

Zu dritt fuhren die Kontrahenten nach dem Restart in Kurve eins und zwei. In Kurve drei war Stewart nicht mehr dabei, weil ihm der Sprit ausging. Jetzt war der Weg für Vickers frei, der mit 0.582 Sekunden Vorsprung vor Kyle Busch seinen ersten Saisonsieg feierte. Burton wurde Dritter vor Keselowski und Almirola, der sein bestes Saisonresultat erzielte. Die Plätze fünf bis zehn gingen an Johnson, Kevin Harvick, Carl Edwards, Kenseth und Gordon. Für den konstant starken Harvick war es bereits das neunte Top-10-Ergebnis in Folge. Morgan Shepherd stellte einen neuen Altersrekord auf: Der 71-jährige beendete sein 515. Sprint-Cup-Rennen auf Platz 41.

Im Gesamtstand gab es auf den ersten acht Plätzen keine Veränderungen. Johnson konnte seinen Vorsprung auf 56 Punkte vor Clint Bowyer, der als 13. über die Ziellinie fuhr, ausbauen. Keselowski machte vier Plätze gut und liegt wieder auf einem der zehn festen Chase-Ränge. Auch Kahne verbesserte sich, nach dem elften Platz im Rennen, in die Top-10 der Gesamtwertung. Die "Wild Cards" besitzen momentan Martin Truex Junior und Stewart. Truex beendete das Rennen als 16. und Stewart wurde als 26. und letzter Fahrer in der Führungsrunde gewertet.

Ergebnis: Camping World RV Sales 301 (Top-10)
New Hampshire Motor Speedway (301/+1 Runden)

1. Brian Vickers (Toyota) Michael Waltrip Racing, 0/0 Punkte
2. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 43/1 Punkte
3. Jeff Burton (Chevrolet) Richard Childress Racing, 41/0 Punkte
4. Brad Keselowski (Ford) Penske Racing, 41/1 Punkte
5. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 39/0 Punkte
6. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/0 Punkte
7. Kevin Harvick (Chevrolet) Richard Childress Racing, 38/0 Punkte
8. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 36/0 Punkte
9. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 36/1 Punkte
10. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 19/36 (Top-10)

1. (0) Jimmie Johnson, 696 Punkte (4 Siege)
2. (0) Clint Bowyer, -56 Punkte Rückstand
3. (0) Carl Edwards, 73 Punkte (1 Sieg)
4. (0) Kevin Harvick, -74 Punkte (2 Siege)
5. (0) Dale Earnhardt Jr., -118 Punkte
6. (0) Matt Kenseth, -120 Punkte (4 Siege)
7. (0) Kyle Busch, -120 Punkte (2 Siege)
8. (0) Greg Biffle, -151 Punkte (1 Sieg)
9. (+4) Brad Keselowski, -167 Punkte
10. (+2) Kasey Kahne, -173 Punkte (1 Sieg)
2 Wild Cards (Top 20) Chase for the Sprint Cup
11. (0) Martin Truex Jr., -175 Punkte (1 Sieg)
13. (-3) Tony Stewart, -178 Punkte (1 Sieg)