Der Österreicher fuhr in seinem Porsche 911 GT3 Cup vor Nicki Thiim (DK/Attempto Racing) und Sean Edwards (Team Deutsche Post by Project 1) über die Ziellinie und sicherte sich damit den zweiten Sieg in seiner Carrera Cup Karriere. "Ein Super-Rennen für mich und ich bin überglücklich. Jetzt müssen weitere Siege folgen", sagte Siedler.

Bereits in der Einführungsrunde kam es zu Irritationen, als das Fahrzeug von Alex Riberas (Attempto Racing powered by Motorvision) ein Rad verlor. Nach dem Start konnte der Meisterschaftsführende Kévin Estre (Attempto Racing) seine Pole-Position in eine Führung ummünzen, doch Kollisionen in der ersten Runde wirbelten das 34 Fahrzeuge starke Fahrerfeld durcheinander und ließen das Safety-Car ausrücken. Nach Runde sechs wurde das Rennen wieder freigegeben, als Estre plötzlich eine Durchfahrtstrafe wegen eines Frühstarts antreten musste. Als Vorletzter musste der Franzose sich wieder einsortieren.

Von diesem Vorfall profitierten Siedler, Thiim und Edwards, der nach einem misslungenen Qualifying von Startplatz 32 ins Rennen ging. Höchstmotiviert pflügte der Brite durchs Feld und überholte ein Fahrzeug nach dem anderen. Als er zwei Runden vor Schluss bereits auf Position vier lag, musste der auf dem dritten Platz überragend fahrende Cup-Neueinsteiger Christopher Zoechling (A/Konrad Motorsport) aufgrund eines Defekts aufgeben. Edwards gelang in dem 450 PS starken meistgebauten Rennwagen der Welt in 34 Runden auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs die sensationelle Aufholjagd von Platz 32 auf das Podium. Überglücklich nahm er den Pokal von Dr. Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Porsche AG, entgegen.

Der Kampf um die Meisterschaft ist damit wieder richtig spannend geworden. Estre liegt nach neun von 17 Läufen mit 135 Punkten an der Spitze des Gesamtklassements. Hinter ihm rangiert Siedler mit 120 Zählern, dicht gefolgt von Edwards mit 118 Punkten.

Licht und Schatten für die beiden Porsche-Junioren Connor de Phillippi (USA/Förch Racing by Lukas Motorsport) und Alex Riberas (Attempto Racing powered by Motorvision). Der 20 Jahre alte de Phillippi freute sich über Platz sieben: "Das war eines meiner besten Rennen bislang. Ich habe wichtige Punkte geholt." Große Enttäuschung herrschte bei Riberas, der nach einem technischen Defekt auf dem Weg zum Start im Rennen nicht antreten konnte. "Das war ein Alptraum-Wochenende für mich. Ich streiche den Norisring aus meinem Gedächtnis", sagte der 19-jährige Rookie.