Die Rennstrecken Miller Motorsports Park und Indianapolis haben für diese Saison einige Telefon-Interviews mit einigen MotoGP Stars - und die, die es noch werden wolle organisiert. Da Nicky Hayden wie alle anderen MotoGP Beteiligten in dieser Woche durch die Japan Verschiebung zusätzlichen Freiraum hatte, nahm er die Einladung zum Interview an und beantwortete einige Fragen. Zum Beispiel, was er mit der freien Zeit anstellt, die er nun hat.

"Das ist schon komisch! Man bereitet sich auf die Reise und das Rennen vor und dann stehst du Sonntagmorgen auf und findest heraus, dass gar kein Rennen gefahren werden wird. Was machst du, versuch einfach die Woche länger zu Hause, zu genießen und bereite dich auf Jerez vor", sagte der US-Amerikaner zur Situation.

Vor dem Saisonauftakt, hatte Hayden selber auch nicht mit einer Fahrt in die Top-4 gerechnet, nach dem Rennen ärgerte er sich dafür umso mehr, das Podest verpasst zu haben. Neben den Fortschritten, die man bereits Ende 2009 erzielen konnte, sieht der Ducati Fahrer vor allem den neuen Motor als große Verbesserung. "Der Motor läuft viel runder und das gibt dir am Ende ein besseres Fahrgefühl, wenn man aus den Kurven heraus beschleunigt. Ich denke es liegt auch daran, dass es mein zweites Jahr mit der Maschine ist. Aber wichtig wird sein, dass ich auch auf den Strecken schon freitags vorn dabei bin, wo wir vorher nicht zwei Tage getestet haben. Ich schätze wir werden in Jerez heraus finden, ob das funktioniert."

Was Yamaha und Ducati bereits in Katar heraus finden konnten, war dass Honda auf der Geraden einen Vorteil hat. Hayden sieht wenig Möglichkeiten am Motor selbst viel zu ändern, aufgrund der Limitierung und der Versiegelung. Allerdings sieht der 28-Jährige Potential bei der Elektronik und der Aerodynamik.

Die zweite Saison bei Ducati brachte auch Änderungen in der Team Struktur und obwohl Hayden nur ein Jahr mit Livio Suppo gearbeitet hat, meint er es sei eine große Veränderung für das Team. Doch Vittoriano Guareschi habe bislang eine hervorragende Arbeit geleistet. "Ich bin beeindruckt wie Vito einige Dinge handhabt und ich habe ihn von Anfang an unterstützt. Viele Leute haben gemeint es wird zu viel für ihn, er hat ja keine Erfahrung. Aber nein ich denke, wir sind gut aufgestellt. Alessandro (Cicognani) kümmert sich um die Medien und alles was Presse betrifft, besonders in Italien, da ist jeder Tag ein echter Kampf mit diesen Typen. Vito kann sich derweil darauf konzentrieren dass Team vorbereitet zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Ich glaube er ist ein großer Gewinn für das Team."

Mit 28 muss man sich die Frage nach der Rennfahrer-Rente schon gefallen lassen, Foto: Ducati
Mit 28 muss man sich die Frage nach der Rennfahrer-Rente schon gefallen lassen, Foto: Ducati

Vom Team ging es dann auch gleich zur Frage des Datenaustausches, die in dieser Saison eifrig diskutiert wird. Was teilen Casey Stoner und Nicky Hayden? "Wir tauschen die Daten aus und alles was wir sonst wollen", antwortete der US-Boy knapp. "Um es genau zu sagen, alle haben Einsicht, selbst wenn es darum geht dass Kallios Teamchef sich mit dem von Barbera austauscht. Wir arbeiten alle gemeinsam für das Ziel, uns zu verbessern und die anderen zu schlagen." Einfach Settings zu übernehmen, funktioniert bekanntlich nicht. "Einige Sachen die für Casey prima sind, wären keine Hilfe für mich. Aber manchmal findet er etwas, das einfach funktioniert, auch bei mir. Am Ende musst du dennoch dein eigenes Zeug machen, aber mit der begrenzten Trainingszeit, kann man jede zusätzliche Information gut gebrauchen."

Nicky Hayden ist bekanntlich bereits 28 Jahre und wie wir es von einem gewissen Valetino Rossi kennen, wird man spätestens ab diesem Alter regelmäßig zwei Dinge gefragt: Wann beendest du deine Karriere und Kannst du dir vorstellen an Autorennen teil zu nehmen? Nicky Hayden gab keine Auskunft über die zukünftige Rente, es kam aber zum Ausdruck, dass er nicht wirklich in Betracht zieht, auf vier Räder zu wechseln, trotz des Kart-Erfolges beim diesjährigen Wrooom. "Das war eine ziemlich coole Veranstaltung in diesem Jahr, und auch diese Jungens zu schlagen, aber es war doch nur Spielerei. Leider habe ich mittlerweile festgestellt, dass ich nicht mein gesamtes Leben lang Motorradrennfahrer bleiben werde, irgendetwas werde ich auch dann machen wollen. Aber an sich bin ich zwei Rädern verschrieben, wer weiß was kommt, aber nein, derzeit immer zwei Räder."