Einig über die Uneinigkeit - Nicky Hayden: Fahren, nicht Reden

Nicky Hayden macht sich keine Illusionen, was seine Saison 2009 bei Ducati betrifft. Zwar ist jeder Anfang schwer und ein wenig Pech hatte der 28-Jährige auch, aber dennoch waren die Erwartungen höher, als das was am Ende gezählt werden konnte. 104 Punkte und der 13. Platz in der Gesamtwertung. Es kommt eben meistens anders, als man es sich ausmale, merkte Hayden beim alljährlichen Wrooom an. Doch mit dem erlernten aus der vergangenen Saison soll es 2010 besser werden.

Für die anstehende Saison erwartet der US-Amerikaner viel Spannung. Auch für sich selbst, denn die letzten Rennen der Saison 2009 verliefen viel versprechend. "In Valencia hatten wir gute Testfahrten, ich mochte die Maschine. In meinem Team gab es ein paar Veränderungen, einfach um die Kommunikation zu verbessern, wir sollten uns gut zusammenfinden."

Zudem wurde auch im Windtunnel getestet, denn Nicky Hayden ist ein wenig größer und versucht eine bessere Kombination für die Verkleidung zu finden und eine günstigere Sitzposition. "Ich hatte das Gefühl dass ich im Vergleich zu den anderen Ducati-Fahrern aus der Kurve heraus nicht so schnell war, wie ich hätte sein können." Ducati habe Hayden versichert, dass sie helfen wollen, wo es nur geht. Aber Ansagen was 2010 geht und was nicht, will Hayden nicht machen. Erst in Katar auf der Strecke wird es die wahren Antworten auf diese Frage geben.

Eine Möglichkeit zur Ausrede lässt Nicky Hayden derweil völlig aus. Die Ducati sei für Casey Stoner gebaut behaupten viele immer wieder gern, nicht für andere Fahrer. Die Ducati und Casey Stoner würden einfach unglaublich gut zueinander passen, meint Nicky Hayden. "Casey findet einfach das Limit mit dieser Maschine unglaublich schnell und ich denke, das ist auch eine seiner Stärken. Casey wäre auf jeder Maschine schnell, ich glaube nicht, dass die Ducati seinem Stil besser entgegen kommt, als andere Motorräder."

Respekt vor dem Teamkollegen

"Casey und ich haben ein gutes Verhältnis zueinander und wir können uns auch einmal darüber einig sein, das wir nicht übereinstimmen, ohne dass das ein Problem ist. Aber in vielen Bereichen denken wir ähnlich und wir tauschen uns darüber aus." Auch neben der Strecke würden sich die beiden ab und an treffen und ein wenig Zeit miteinander tot schlagen. "Wir schreiben uns nicht jeden Tag wie wild SMS oder hängen ständig und überall aufeinander, aber er ist ein prima Kerl und ich habe Respekt vor ihm und seinem Talent."

Um die Saison 2010 erfolgreicher zu machen will sich Nicky Hayden an der schnellen Setup-Findung des Teamkollegen orientieren. "Letztes Jahr war ich freitags immer unglaublich weit weg von der Spitze. Wir haben schon Witze gemacht, dass die Rennen Dienstags stattfinden sollten, denn erst zum Sonntag hin haben wir das richtige Setup gefunden."

Das perfekte Szenario wäre daher ein gutes Grundsetup während der Wintertestfahrten zu finden und mit diesem bei jedem Rennen arbeiten zu können, Reifen zu testen und ein paar Kleinigkeiten anzupassen. "Wir hoffen, dass wir in diesem Winter ein gutes Grundsetup finden, dass auf den verschiedenen Strecken und mit unterschiedlichen Wetterbedingungen dennoch funktioniert."

Die Dominanz von vier Fahrern, oder auch Aliens, ist Nicky Hayden 2009 ebenfalls nicht entgangen. Der Ducati-Fahrer sieht auch in diesem Jahr Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Casey Stoner vorn, glaubt aber auch, dass die Spitze um ein paar Fahrer erweitert werden kann. "Es liegt an uns anderen Fahrern die Lücke nach vorn zu schließen. Ich glaube es könnte uns in diesem Jahr gelingen. Aber es nur zu sagen, bringt nicht viel, wir müssen es auf der Strecke zeigen."