Über Ben Spies und seine Aussichten für die MotoGP-Saison 2010, seine erste in der Königsklasse, ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Die Erwartungen sind hoch, teilweise sogar sehr hoch, doch sein Teamchef Herve Poncharal glaubt auch, dass er sie erfüllen kann, obwohl Spies selbst lieber beim Tiefstapeln bleibt. "Ich werde offene Türen einrennen, wenn ich sage, dass Ben ein unglaublicher Fahrer, ein unglaubliches Talent ist und dass er ein sehr, sehr starker MotoGP-Fahrer sein wird. Das ist nichts Neues, wenn ich das behaupte. Es wurde schon von vielen Leuten gesagt und geschrieben. Ich kann euch aber auch mitteilen, dass ich seinen Zugang sehr mag", erklärte Poncharal gegenüber Crash.net.

So konnte der Franzose festhalten, dass Spies trotz seiner bisher bereits großen Erfolge nach wie vor sehr bescheiden geblieben ist. Er höre zu, was die Leute zu sagen haben und er wolle verstehen, was getan werden muss, damit er schneller fahren kann. "Und, was vielleicht am wichtigsten ist, er will die Maschine nicht an seinen Fahrstil anpassen. Ben versteht, dass eine MotoGP-Maschine anders ist als alles, was er gefahren hat. Sie hat spezifische Charakteristika was das Chassis, den Motor und die Reifen betrifft. Man muss dieses Paket auf MotoGP-Art fahren", sagte Poncharal.

Wie ein Schwamm

Beim Erlernen der MotoGP-Art sei Spies wie ein Schwamm, er sauge alles auf, was ihm gesagt werde und genau das sei der Weg zum Erfolg, meinte der Teamchef weiter. "Er hat Zugang zu den Daten von Colin, Valentino und Jorge. Er hat volle Unterstützung von Yamaha und vollen Zugang zu den Technikern von Öhlins, Brembo und Bridgestone. Er kann sich auch voll auf die Hilfe von uns und Colin verlassen. Nachdem ich ihn mir beim Test in Valencia - und natürlich am Rennwochenende - angesehen habe, bin ich sehr zuversichtlich, dass er vom ersten Rennen an schnell sein kann. 2010 wird sein Rookie-Jahr, das soll aber nicht heißen, dass er nicht gute Ergebnisse anstreben soll", erläuterte der Franzose.

Poncharal hielt es sogar für möglich, dass Spies in die Gruppe der Top Vier - bestehend aus Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Casey Stoner und Dani Pedrosa - vordringen kann. Und er hoffte, dass der Texaner nicht der Einzige ist. "Ich weiß, die Top Vier werden als unerreichbar oder Aliens bezeichnet, was im Moment auch stimmt. Aber unter den Rookies 2010 werden einige sein, die hoffentlich früher oder später mit ihnen mithalten können, denn wir wollen nicht die vier Jungs und dann erst den Rest sehen. Ich glaube, Ben ist einer der Neuen - nicht der Einzige -, der sich der Spitze der MotoGP anschließen kann."