Eigentlich hätten die MotoGP-Stars rundum Jorge Martin, Francesco Bagnaia und Marc Marquez am diesem Wochenende zur dritten Saisonstation in Termas de Rio Hondo gastieren sollen. Doch bereits Mitte Januar machten Gerüchte über eine Absage des GPs in Argentinien in der MotoGP-Welt die Runde. Nur kurze Zeit später, am 31. Januar folgte dann die offizielle Bestätigung durch die Verantwortlichen mittels einer Presseaussendung: Das einzige südamerikanische MotoGP-Event muss 2024 ausfallen. Einen Ersatz gibt es nicht.

"FIM, IRTA und Dorna Sports bestätigen die Absage des Argentinien-GP 2024. Aufgrund der aktuellen Situation in Argentinien hat der lokale Promoter der Veranstaltung mitgeteilt, dass er die für eine Austragung des Grand Prix nötigen Leistungen und Standards nicht garantieren kann", war in der Pressemitteilung zu lesen.

Die argentinischen Fans können 2024 keine MotoGP-Party feiern, Foto: LCR
Die argentinischen Fans können 2024 keine MotoGP-Party feiern, Foto: LCR

Grund für die Ungewissheit, die schließlich zur Absage führte, sind die politischen Turbulenzen im Land. Das Rennwochenende in Termas de Rio Hondo wird traditionell durch einen Mix aus privaten Mitteln sowie Zuschüssen der Provinz Santiago del Estero und des argentinischen Staates finanziert. Der staatliche Anteil ist für die 2024er-Auflage des Argentinien-Grand-Prix aber massiv ins Wanken geraten, seit Javier Milei am 10. Dezember des Vorjahres das Amt des Regierungschefs angetreten hat.

Milei, genannt auch 'El Loco' (zu Deutsch: Der Verrückte), begann daraufhin sofort mit dem radikalen Sparkurs, den er in seinem Wahlkampf angekündigt hatte. Ganze Ministerien wurden gestrichen und öffentliche Förderungen praktisch völlig eingestellt, was nun eben auch das MotoGP-Event in Termas de Rio Hondo getroffen hat.

Da der Argentinien-Grand-Prix in der Saison 2024 nicht ersetzt wird, kann die angepeilte Rekordgröße von 22 Rennwochenenden im Kalender der MotoGP somit in diesem Jahr nicht erreichen. Für den Rennkalender 2025 betonte die MotoGP in ihrer Pressemitteilung, wieder nach Argentinien zurückkehren zu wollen.

Der Argentinien-GP 2023 war eines der Highlights der Saison, Foto: LAT Images
Der Argentinien-GP 2023 war eines der Highlights der Saison, Foto: LAT Images

Rückblick: Spektakulärer Argentinien-GP des Vorjahres

Viele MotoGP-Fans hoffen nun inständig auf eine zukünftige Rückkehr nach Argentinien. Schließlich bereitete der 4,376 Kilometer lange Kurs der Königsklasse schon zahlreiche unvergessliche MotoGP-Momente. So konnte Brad Binder den MotoGP-Sprint im Vorjahr spektakulär nach einer unglaublichen Aufholjagd vom 15. Startplatz aus gewinnen. Einen Tag später gewann Marco Bezzecchi im strömenden Regen von Argentinien sein erstes MotoGP-Rennen. Weltmeister Francesco Bagnaia kam auf Rang zwei liegend zu Sturz und verlor die WM-Führung an seinen jungen Landsmann Bezzecchi.

Allzu lange müssen die Fans und MotoGP-Piloten allerdings nicht auf die dritte Saisonstation warten. Bereits in einer Woche steht der USA-Grand-Prix in Texas an.