Liberty Media scheint es geschafft zu haben: Das amerikanische Medienunternehmen ist zu einer Einigung gekommen, sich nach der Formel 1 nun auch die Königsklasse auf zwei Rädern zu sichern. Durch die Übernahme von 86% der Anteile von Dorna Sports wollen sie nun auch die Kontrolle über die MotoGP übernehmen.

Durch ist der am Montag verkündete Deal noch nicht ganz. Er soll Ende 2024 abgeschlossen werden und "unterliegt dem Erhalt von Genehmigungen und Zulassungen durch die Wettbewerbsbehörden und die für ausländische Investitionen zuständigen Behörden in verschiedenen Ländern." Dabei geht es vor allem um das Wettbewerbsrecht der EU. Markus informiert euch in seinem letzten Video dazu:

Liberty Media will die MotoGP! Verhindert die EU den Deal? (05:55 Min.)

"Wir freuen uns sehr, unser Portfolio an führenden Live-Sport- und Unterhaltungsangeboten mit der Übernahme der MotoGP zu erweitern", freut sich Liberty-Boss Greg Maffei. "Die MotoGP ist eine globale Meisterschaft mit einer loyalen, enthusiastischen Fangemeinde, fesselnden Rennen und einem hochgradig Cashflow generierenden Finanzprofil. Carmelo [Ezpeleta] und sein Management-Team haben ein großartiges Sportspektakel aufgebaut, das wir auf ein breiteres globales Publikum ausweiten können. Das Geschäft hat ein beträchtliches Potenzial und wir beabsichtigen, den Sport für die MotoGP-Fans, die Teams, die kommerziellen Partner und unsere Aktionäre weiterzuentwickeln."

Keine Strukturveränderung: Ezpeleta bleibt der MotoGP-Chef

Der 4,2 Milliarden Euro schwere Deal für die 86%-Mehrheitsanteil bedeutet erstmal aber keinerlei Personalwechsel und Umstrukturierung der Dorna, der 14% der Anteile bleiben werden. In der Formel 1 hatte damals Bernie Ecclestone weichen müssen, in der MotoGP bleibt Carmelo Ezpeleta der Geschäftsführer und die Basis der Dorna verbleibt in Madrid. "Das ist der perfekte nächste Schritt in der Evolution der MotoGP und wir sind gespannt, was dieser Meilenstein für die Dorna, das MotoGP-Paddock und die Rennsportfans bringt", äußerte sich der seit 1994 im Amt befindliche MotoGP-Chef.

Im Gegensatz zu Bernie Ecclestone (l.) wird Carmelo Ezpeleta (r.) durch die Liberty-Übernahme nicht abgelöst, Foto: LAT Images
Im Gegensatz zu Bernie Ecclestone (l.) wird Carmelo Ezpeleta (r.) durch die Liberty-Übernahme nicht abgelöst, Foto: LAT Images

"Wir sind stolz auf den globalen Sport, den wir aufgebaut haben, und diese Transaktion ist ein Beweis für den Wert des heutigen Sports und sein Wachstumspotenzial. Liberty Media hat eine unglaubliche Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Sportwerten und wir könnten uns keinen besseren Partner wünschen, um die Fangemeinde der MotoGP auf der ganzen Welt zu vergrößern", hofft Ezpeleta auf einen ähnlichen kommerziellen Boom, wie ihn die Formel 1 in den letzten Jahren erlebt hat.

Fernando Alonso fährt beim Formel-1-GP in Sao Paulo am Sonntag vor der mit Fans gefüllten Tribüne über die Start-Ziel-Gerade.
Die Formel 1 vermeldete in den letzten Jahren Rekordbesuche, Foto: LAT Images

Mit der Übernahme der Dorna wird Liberty Media natürlich nicht nur die Rechte am Flaggschiff MotoGP übernehmen. Auch die Moto2, Moto3 und MotoE sind im Paket enthalten. Dazu kommt die Superbike-WM und die 2024 neu gegründete Frauen-Weltmeisterschaft.