Nach einem Trainingssturz auf Motor Ranch von MotoGP-Legende Valentino Rossi musste Marco Bezzecchi am vergangenen Sonntag operiert werden. Der VR46-Pilot hatte sich einen Bruch des rechten Schlüsselbeins zugezogen. Die verbliebenen Titelhoffnungen des aktuellen WM-Dritten erlitten dadurch einen herben Rückschlag. Schon am kommenden Wochenende in Indonesien will Bezzecchi aber wieder an den Start gehen.

"Es wird ein Rennen gegen die Zeit, am Freitagmorgen in Mandalika auf die Strecke gehen zu können", wird der Italiener in einer Presseaussendung seines VR46-Teams zitiert. "Die Verletzung war nicht nötig, speziell zu diesem entscheidenden Moment der Saison. Wir haben gleich nach der OP die Möglichkeit gesehen, eine Teilnahme am GP zu wagen. Wir haben 48 Stunden gewartet und nach den letzten medizinischen Beratungen sowie einem sehr intensiven Physiotherapieprogramm bis zur letzten Minute vor der Abreise mit dem Team beschlossen, nach Indonesien zu fliegen und für das Rennen fit zu werden."

Sollte Bezzecchi am Freitagvormittag im 1. Freien Training (04:45 Uhr MEZ) tatsächlich wieder auf dem Motorrad sitzen, wären lediglich fünf Tage seit der Operation vergangen. Dementsprechend stellt sich der VR46-Pilot auf ein kräftezehrendes Rennwochenende ein: "Es wird nicht einfach werden. Im Gegenteil: Es wird ein anstrengendes und wirklich herausforderndes Wochenende, aber ich zumindest versuchen, auf die Strecke zu gehen."

Auch VR46-Teamkollege Luca Marini vor Indonesien-Comeback

Bevor dies der Fall ist, muss Bezzecchi am Donnerstag aber erst noch den 'Medical Check' der MotoGP-Ärzte vor Ort bestehen und für 'rennfit' erklärt werden. Gleiches gilt auch für Teamkollege Luca Marini, der in Indonesien ebenfalls wieder an den Start gehen will. Der Halbbruder von Valentino Rossi hatte sich bei einem Sturz im Indien-Sprint das linke Schlüsselbein gebrochen und verpasste in dessen Folge den Grand Prix von Japan.

Luca Marini brach sich in Indien das linke Schlüsselbein, Foto: LAT Images
Luca Marini brach sich in Indien das linke Schlüsselbein, Foto: LAT Images

"Ich bin froh, in Mandalika zurückzukehren. Die Erholung von der Verletzung schreitet gut voran. Nach der Operation habe ich sofort mit allen Behandlungen und der Physiotherapie begonnen. Jetzt fühle ich mich bereit, wieder auf die Ducati zu steigen", sagt Marini. "Es wird kein einfaches Wochenende werden, aber ich bin motiviert, gut abzuschneiden - auch wegen all der Leute, die mich in den letzten Wochen unterstützt haben."

Sollte Marini keine Freigabe bekommen, stünden das VR46-Team und Ducati vor einem großen Problem. Da die Verletzung des Italieners länger als zehn Tage zurückliegt, muss er gemäß Reglement von einem anderen Fahrer ersetzt werden. Hier käme im Normalfall Ducati-Testfahrer Michele Pirro ins Spiel, allerdings hat auch er sich am vergangenen Wochenende verletzt. Zudem steht im Werksteam noch nicht fest, ob Enea Bastianini in Mandalika wieder starten kann. Dann würde auch dort ein Ersatzfahrer benötigt werden. Gleiches gilt auch für Alex Marquez bei Gresini Ducati.