Die MotoGP ist ein schnelllebiges Geschäft. Historische Erfolge haben de facto keinen Wert, jeder Fahrer ist nur so gut wie seine letzten Ergebnisse. Und geht es nach denen, haben zwei der größten Namen der Königsklasse aktuell bestenfalls das Prädikat 'mittelmäßig' verdient: Fabio Quartararo und Marc Marquez.

Quartararo liegt nach dem Großbritannien-GP auf dem elften Rang der MotoGP-Gesamtwertung, konnte 2023 erst eine Podiumsplatzierung einfahren und wartet seit mittlerweile 19 Rennwochenenden auf einen Sieg. Noch düsterer sieht die Bilanz von Marc Marquez aus. Er konnte zuletzt im Oktober 2021 in Misano gewinnen, seither vergingen 31 Grands Prix ohne einen Sieg des einstigen Dominators. In der laufenden Saison konnte er noch kein Sonntagsrennen beenden. Gerade einmal 15 Punkte aus den Samstagssprints machen Marquez in der Weltmeisterschaft zum viertschwächsten Stammfahrer.

Kein Fahrer stürzte 2023 häufiger als Marc Marquez, Foto: LAT Images
Kein Fahrer stürzte 2023 häufiger als Marc Marquez, Foto: LAT Images

Auch am vergangenen Wochenende hatten Quartararo (P22 im Qualifying, P21 im Sprint, P15 im Rennen) und Marquez (P14 im Qualifying, P18 im Sprint, DNF im Rennen) wenig Grund zur Freude. Ein Lachen entlockte den strauchelnden Superstars nur ein von Galgenhumor geprägter Schlagabtausch auf Instagram.

Marc Marquez postete dort einige Bilder seines Rennens, auf denen er im Duell mit Quartararo zu sehen ist. Der Franzose kommentierte den Beitrag mit einer sarkastischen Bemerkung inklusive lachendem Emoji: "Was du für einen Grip hattest!" Eine klare Anspielung auf die Traktionsprobleme, unter denen die Fahrer der Honda RC213V seit Jahren leiden. Marquez' Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Und was ist mit deinem Topspeed?", fragte er Quartararo und traf damit den wunden Punkt des Yamaha-Stars. Der konnte nur noch in Emojis antworten: Eine Schildkröte, ein lachender Smiley.

Mehr, als die Situation mit der nötigen Portion Humor zu nehmen, bleibt den ehemaligen Weltmeistern wohl auch nicht übrig. Denn aller Voraussicht nach werden sie beide auch 2024 ihren Arbeitgebern treu bleiben. Sowohl Quartararo als auch Marquez verfügen über gültige Verträge mit Yamaha beziehungsweise Honda. Um Marquez ranken sich zwar weiter Wechselgerüchte, doch dem sechsfachen MotoGP-Champion scheint es an echten Alternativen zu fehlen.