Die ersten Rennwochenenden im neuen Wochenendformat liegen hinter der MotoGP. Mit Saisonbeginn 2023 wurde der Modus ja vollkommen umgestellt. Sprintrennen am Samstag wurden hinzugefügt, dafür ein Training gestrichen. Über die Aufteilung in die Qualifying-Segmente Q1 und Q2 entscheidet nun nur noch die kombinierte Zeitenliste der beiden Freitagssitzungen, die Session am Samstagmorgen direkt vor dem Qualifying ist ein klassisches Freie Training.

Ein System, mit dem viele Teams und Fahrer nicht glücklich sind. Da es bereits im 1. Training regelmäßig zu einer echten Zeitenjagd kommt, bleibt ihrer Meinung nach nicht genug Zeit, um sich tatsächlich auf die Gegebenheiten am Rennwochenende einzustellen und die Motorräder dementsprechend abzustimmen. Ein Faktor, der mitverantwortlich für die vielen Verletzungen in der MotoGP-Saison 2023 sei.

Am Donnerstag vor dem letzten Rennwochenende der ersten Saisonhälfte kam es in Assen deshalb zu einem Meeting mit Vertretern aller involvierten Parteien - also den Teams, Promoter Dorna und Motorradweltverband FIM. Die Sitzung dauerte rund anderthalb Stunden und brachte ein Ergebnis.

In der laufenden MotoGP-Saison gibt es keine Anpassungen, für 2024 wird der Modus aber adaptiert. Das 45-minütige 1. Training wird dann wieder zu einem Freien Training, die Aufteilung in Q1 und Q2 erfolgt ausschließlich anhand der einstündigen zweiten Session am Freitagnachmittag. Auch das 3. Training am Samstagmorgen bleibt eine freie Session.

Von den Fahrern wurde die Änderung im Zeitplan größtenteils positiv aufgenommen. "Für mich ist das Risiko am Freitagmorgen zu groß, weil die Strecke da oft schnelle Zeiten einfach noch nicht hergibt. Die Änderung gibt uns etwas mehr Zeit, uns auf das Rennen vorzubereiten", sagt Jorge Martin. Zustimmung gibt es von Francesco Bagnaia: "Ich halte das für eine gute Idee. Das 1. Training ist ja eine Session, in der man in das Wochenende starten, am Motorrad arbeiten und eine Strategie für das Rennen ausarbeiten sollte. Aktuell muss man aber zu sehr darauf achten, in den Top-Ten zu landen. Da müssen wir etwas Druck rausnehmen", so der Weltmeister, der aber auch weitere Anpassungen anregt. "Wir sollten dann auch mehr Vorderreifen zur Verfügung haben. Aktuell sind es zwölf Stücke für das Hinterrad und nur zehn Stück für die Front. Für eine gute Vorbereitung auf das Rennen bräuchten wir ein oder zwei Vorderreifen mehr."