Dass Aleix Espargaro und Maverick Vinales ein ausgezeichnetes Verhältnis pflegen, ist nicht neu. Vinales stellte bereits mehrfach klar, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Teamkollege Espargaro dabei zu helfen, den Traum vom MotoGP-Titel zu erfüllen.

Im Qualifying auf Phillip Island bekam Vinales am Samstag die Gelegenheit dazu. Er wurde vor Espargaro auf die Strecke geschickt, sollte dem WM-Anwärter einen Windschatten spendieren und ihm so eine bessere Rundenzeit ermöglichen. Tatsächlich lag Espargaro in seinem schnellsten Umlauf bis zur letzten Zwischenzeit auch auf Augenhöhe mit dem späteren Polesitter Jorge Martin - nur fünf Tausendstelsekunden fehlten auf dessen Bestzeit.

Doch im letzten Sektor folgte die Ernüchterung für Aprilia. Der vorausfahrende Vinales hatte am Ausgang der Zielkurve einen heftigen Rutscher und verlor deutlich an Momentum. So musste auch Espargaro vom Gas, büßte knapp zwei Zehntelsekunden ein und musste sich so mit Startplatz vier begnügen.

"Maverick war zu Beginn der Runde etwa eine Sekunde vor mir, aber leider hatte er im Qualifying ein paar Probleme und ich habe ihn zu früh eingeholt. Ich musste vom Gas gehen, denn sonst wären wir kollidiert", ärgert sich Espargaro. "Zu diesem Zeitpunkt war ich wohl unter Martins Zeit. Ich hätte also vermutlich um die Pole kämpfen können. Ich möchte mich dennoch bei Maverick bedanken, denn er hat mich ja die restliche Runde gezogen."

Wahre Teamkollegen: Aleix Espargaro und Maverick Vinales, Foto: LAT Images
Wahre Teamkollegen: Aleix Espargaro und Maverick Vinales, Foto: LAT Images

Vinales selbst kam nicht über den letzten Rang in Q2 hinaus und startet somit am Sonntag von P12. "Ich habe Aleix den Windschatten spendiert, aber dadurch mein eigenes Qualifying nicht beeinträchtig", wollte Vinales keine Ausreden gelten lassen. "Mir hat es im Qualifying einfach an Grip gefehlt. Sowas kann manchmal passieren. Unsere Pace für das Rennen ist aber gut."