Das dritte Training in Misano stellte die MotoGP-Fahrer vor eine komplizierte Aufgabe: Bei wesentlich kühleren Asphalttemperaturen als am Freitagnachmittag taten sich viele Fahrer schwer, ihre Zeiten zu toppen. Schnellster war am Ende Marc Marquez, auch Jorge Lorenzo zeigte sich stark, während Valentino Rossi ausgerechnet auf seiner Heimstrecke nur auf Rang acht landete.

Die Platzierungen: Wohl aufgrund der kühleren Asphalttemperaturen hielten die Spitzenzeiten vom Vortag lange stand. Nur Rossi und Vinales konnten bereits in der ersten Viertelstunde ihre Zeiten verbessern, doch auch sie kamen vorläufig nicht an Pol Espargaros 1:32.769 aus dem zweiten Freien Training heran. Eine Viertelstunde vor Sessionende verbesserte sich Rossi bis auf 1:33.075, das bedeutete vorerst Platz fünf für ihn. Neben dem Doktor und Vinales konnten sich aus den Top Ten zu diesem Zeitpunkt nur Vinales und Aleix Espargaro steigern. Ab etwa neun Minuten vor Schluss zogen die Fahrer dann die weichsten Reifenoptionen auf, der Shootout um den direkten Einzug ins QP2 begann. Als Erster attackierte Marquez, blieb aber noch ein Zehntel hinter Pol Espargaros Zeit. In der folgenden Runde aber übernahm er mit 1:32.451 die Spitze. Auch Rossi fuhr nun in die 1:32er Zeiten, doch für ihn reichte es nur zum vorläufig vierten Platz noch hinter Pedrosa. In den letzten Minuten legte Lorenzo zum ersten Mal in der Session zu und schob sich auf Platz zwei vor.

Am Ende konnte niemand mehr an Marquez´ Marke kratzen, Lorenzo als Zweiter hatte bereits knapp zwei Zehntel Rückstand. Pol Espargaro blieb mit seiner Zeit vom Vortag Dritter vor Pedrosa. Vinales kam auf Fünf vor Dovizioso und Crutchlow. Rossi musste sich in seinem Vorgarten mit sechs Zehnteln Rückstand und Rang acht zufrieden geben. Neunter wurde Ducati-Testfahrer Pirro, für Aleix Espargaro reichte es gerade noch direkt ins QP2. Bautista wurde undankbarer Elfter, Bradl war letztlich mit gut 1,6 Sekunden Rückstand 17.

Die Zwischenfälle: Ein Mann war von Anfang an nicht mehr dabei an diesem Samstag: Andrea Iannone verletzte sich bereits im ersten Training und muss den Rest des Wochenendes aussetzen. Früh in der Session wurden einigen Fahrern Rundenzeiten gestrichen, weil sie die Streckenbegrenzung überfahren hatten, so auch Rossi.

Den ersten Crash in diesem Training produzierte Pedrosa. Er verlor zur Sessionhalbzeit in Turn 15 auf einer Outlap die Front, blieb aber unverletzt.

Wenige Minuten später landete Aleix Espargaro im Kiesbett von Turn 14. Auch er blieb unverletzt und konnte seine Suzuki sogar noch selbst zurück an die Box fahren. Sechs Minuten vor Schluss crashte Petrucci in Turn 15. Er blieb ebenfalls unverletzt. In der vorletzten Minute erwischte es Crutchlow in Turn 2 und beinahe gleichzeitig Miller in Turn 8. Beide blieben unverletzt, doch damit war Crutchlows Session beendet, Miller konnte zumindest noch bis an die Box fahren. In der letzten Minuten stürzte Alex Lowes in Turn 15, er blieb dabei unverletzt.

Das Wetter: Weiterhin ideales Wetter herrschte für die MotoGP in Misano Adriatico am Samstagmorgen: Strahlender Sonnenschein, ein beinahe wolkenloser Himmel, dazu bereits 24 Grad Lufttemperatur und 25 Grad auf dem Asphalt.

Die Analyse: Die kühleren Asphalttemperaturen stellten im dritten Training die Piloten vor eine schwierige Aufgabe. Prompt stürzten gleich fünf Fahrer über die Front und es dauerte lange, bis zumindest Marquez und Lorenzo die Bestzeit vom Freitag überwinden konnten. Rossi konnte ausgerechnet auf seiner Heimstrecke nicht an der Spitze mitmischen, dafür ist Lorenzo wieder voll dabei.