Stefan Bradl hat die MotoGP durch die Hintertür verlassen. "Die MotoGP wird ohne mich stattfinden, auch wenn mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Es haben die einzelnen Details in der MotoGP-Klasse nicht so gepasst. Und ich wollte nicht um jeden Preis in MotoGP bleiben", machte der 26-Jährige seinen Abgang aus der Weltmeisterschaft in einem Interview mit der Speedweek öffentlich. In den sozialen Medien wollte Bradl sein Ausscheiden aus der Motorrad-WM bislang noch nicht offiziell verkünden.

Bradl schlägt Option bei Avintia aus

Bradl hätte für 2017 in der MotoGP die Option gehabt, beim spanischen Avintia-Team eine Kunden-Ducati des Jahrgangs 2016 zu bekommen. Letztlich schlug der Deutsche dieses Angebot aber aus. Stattdessen wird Bradl in die Superbike-WM wechseln, wo ihm für 2017 mehrere Türen offen stehen sollen.

"Für mich ist es jetzt reizvoller, eine neue Herausforderung zu suchen. Wenn ich dann ein Team habe, für das ich um Top-3-Plätze in der Superbike-WM kämpfen kann, hat das für mich als Profirennfahrer durchaus seine Reize", so Bradl in dem Interview.

Elf Jahre Motorrad-WM gehen zu Ende

Elf volle Jahre hat Bradl in der Motorrad-WM verbracht. Bislang bestritt er 164 Rennen und sammelte 1.149 Punkte. Mit sieben Siegen ist er die Nummer acht in der Ewigen Bestenliste unter den deutschen GP-Siegern. Der letzte Erfolg ist allerdings schon über fünf Jahre her und datiert vom 12. Juni 2011 - also aus jener Saison in der Bradl seinen WM-Titel in der Moto2 holte.

Seit 2012 war Bradl Stammfahrer in der MotoGP, in der er 77 Rennen für LCR Honda, Forward-Yamaha und zuletzt das Werksteam von Aprilia bestritt. In Laguna Seca schaffte er es 2013 aus Pole Position auf Platz zwei im Rennen und holte den ersten Podestplatz eines deutschen Fahrers in der Königsklasse seit den Achtzigerjahren.

Neun Rennen wird Bradl bis Saisonende noch in der MotoGP bestreiten, bevor er in die Superbike-WM wechseln wird. Sein dortiger Arbeitgeber steht aktuell noch nicht fest.