Nach den Testfahrten, die das Suzuki-Werksteam auf dem "World Circuit Marco Simoncelli" bereits hinter sich hat, sollten die Ergebnisse eigentlich gänzlich anders sein. Nun stehen Team und Fahrer vor einem Rätsel. Rookie Maverick Vinales sagt dazu: "Es ist nicht das Ergebnis, dass ich hier erwartet hätte, denn im Test fuhren wir hier sehr schnell" Die Veränderung, die entweder am Bike oder an der Strecke passiert sein müssen, kann der Spanier nicht nachvollziehen. "Das Gefühl bei den Tests war ein komplett anderes", so Vinales, der im Qualifying immerhin noch auf Rang 13 fahren konnte. "Es war so einfach, eine gute Rundenzeit zu schaffen und jetzt können wir mit dem weichen Hinterradreifen nicht mal richtig Gas geben."

Auch Teamkollege Aleix Espargaro schließt sich seiner Meinung an. "Wir haben versucht, mit dem Setting vom Test zu arbeiten, aber dann haben wir herausgefunden, dass der Test für dieses Wochenende wenig gebracht hat", so der 26-Jährige. Allerdings hat Espargaro eine Möglichkeit gefunden, seine Runden zu verbessern. "Wir haben heute angefangen, viel mit dem Bike zu arbeiten. Mit dem benutzten Hinterradreifen konnten wir im FP4 einen guten Job machen. Wir sind nur ein Zehntel von der QP1-Runde der Werks-Ducatis entfernt."

Maverick Vinales schaffte es nicht ins zweite Qualifying, Foto: Tobias Linke
Maverick Vinales schaffte es nicht ins zweite Qualifying, Foto: Tobias Linke

Unterschiede bei der Reifenwahl

Obwohl Vinales und Espargaro mit identischem Material unterwegs sind, verfolgen die beiden eine gänzlich andere Strategie bei der Reifenwahl. Vinales setzt ganz klar auf das Medium-Pneu, wenn es am Sonntag an den Start geht. "Natürlich fahre ich den Medium-Reifen", so der 20-Jährige. "Mit dem weichen Reifen fühle ich gar nichts und habe nicht genug Grip, um von der Weiche profitieren zu können."

Während sich die Teamkollegen über die Probleme der GSX-R einig sind, verfolgen sie doch andere Lösungsansätze. So würde für Espargaro kein anderer als der weiche Reifen für das Rennen in Frage. "Ich denke, es ist eine gute Entscheidung, mit dem weichen Reifen an den Start zu gehen", so der Qualifying-Zehnte. "Wir haben eine gute Pace und können damit die Rundenzeiten mitgehen." Jedoch ist der Unterschied zur härteten Mischung laut Espargaro minimal. "Ich hatte Zweifel, ob der härtere Hinterreifen nicht schnell abbauen würde, aber je heißer es ist, desto besser funktionieren die Reifen", so der Spanier. "Gestern Nachmittag habe ich zum Beispiel den harten Reifen ausprobiert und der Unterschied war nicht wirklich groß. Auch im Quali und während der Testfahrten war das so."

Ein Loblied singt Espargaro jedoch auf seinen Crewchief Tome O'Kane. Für den Spanier ist er dafür verantwortlich, dass die Verbesserungen an der Suzuki fruchten. "Er ist sehr klug und hat viel Erfahrung. Das macht den Unterschied", so der ältere Espargaro. "Er hat das Bike länger gemacht, um ihm ein bisschen mehr Power zu geben."