Stefan Bradl eröffnete das Rennwochenende in Silverstone mit einem 20. Platz im Training. Ganze zwei Sekunden fehlten dem Deutschen am Ende des Tages auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo. Auf dem schwierigen Kurs war Bradl aber mit anderen Dingen als Zeitenjagd beschäftigt.

Zwei verschiedene Schwingen hatte er am Freitag auf seiner Aprilia. Sowohl im ersten, als auch im zweiten Training. "Der Temperaturunterschied von Vormittag zu Nachmittag ist schon stark spürbar, deshalb wollte ich die Schwinge am Nachmittag unbedingt noch einmal probieren", erklärte Bradl die Vorgehensweise seines Teams.

Allerdings kosten technisch determinierte Probefahrten in den Trainings wichtige Zeit. "Wir konnten back to back testen, mussten das Ganze aber auch mit neuen und angefahrenen Reifen versuchen, um Vergleiche ziehen zu können. Das ist alles sehr zeitintensiv. Aber es war den Jungs von Aprilia wichtig, das heute durchzuziehen", so Bradl.

Bradl lässt neue Schwinge links liegen

Zumindest eine Entscheidung für das restliche Wochenende ist aber bereits gefallen. Denn die experimentelle, neue Schwinge stellte Bradl nicht zufrieden. "Mit dem neuen Teil wurden unsere Probleme nur noch stärker. Daher gehen wir morgen auf die alte zurück.

Und Probleme hat Aprilia in Silverstone genug. Der schnelle Kurs stellt den italienischen Hersteller vor besondere Herausforderungen. "Wir müssen noch schneller werden, denn ich merke schon, dass mich das Motorrad in den Kurven ein bisschen limitiert. Ich bin einigen Jungs nachgefahren und habe klar gesehen, wo wir Zeit verlieren: In den schnellen Kurven, wo das Motorrad einfach nicht so sauber um die Ecken fährt."

Zumindest für das Rennen könnte Aprilia aber noch ein kleines Ass im Ärmel haben, denn ein Test mit dem weicheren Reifen am Freitag fiel vielversprechend aus. "Es sieht so aus, als könnte die weichere Mischung über die Renndistanz funktionieren. Ich habe damit ein besseres Gefühl." An das Punkteresultat zuletzt in Brünn anzuschließen, wird dennoch eine Mammutaufgabe.