Das italienische Team von Forward Racing sorgt weiterhin für keine positiven Schlagzeilen. Nach der Verhaftung von Rennstallbesitzer Giovanni Cuzari, der darauf folgenden Zwangspause in Indianapolis, der Kündigung von Stefan Bradl und dem Ausstieg zahlreicher Sponsoren hat man nun für die Zukunft einen weiteren überaus wichtigen Partner verloren. Yamaha hat nach zwei Jahren als Motorradlieferant anscheinend genug vom Chaos bei Forward Racing und wird 2016 keine Maschinen mehr für den Rennstall zur Verfügung stellen. Die Japaner setzen dann nur noch je zwei Bikes im Movistar-Werksteam und bei Herve Poncharals Tech3-Truppe ein.

Die Zusammenarbeit zwischen Forward Racing und Yamaha hatte im Vorjahr mit der Einführung der neuen Open-Klasse begonnen. Ursprünglich hatte man bei dem im Schweizer Agno beheimateten Team geplant, lediglich den gesamten Antriebsstrang von Yamaha zu beziehen und einen eigenen Rahmen zu entwickeln. Nach einem langen Hin und Her, vielen Verzögerungen und Versuchen scheiterte das Projekt aber kläglich. Es folgte ein kurzes Intermezzo mit Rahmenbauer FTR, bevor Yamaha in die Presche sprang und dem Rennstall schließlich de facto komplette Vorjahresversionen der M1 zur Verfügung stellte. Die Maschinen hießen dennoch Forward Yamaha und durften durch die Verwendung der Einheitselektronik in der Open-Klasse starten, was die Konkurrenz bei Honda erzürnte. Beschwerden, es würde sich hierbei um kein echtes Open-Bike handeln, wurden zur Gewohnheit.

Aleix Espargaro vollbrachte mit der Open-Yamaha teils Wunderdinge, Foto: Forward Racing
Aleix Espargaro vollbrachte mit der Open-Yamaha teils Wunderdinge, Foto: Forward Racing

Nächstes Jahr sind dann sowohl die Open-Klasse als auch die Zeiten mit sechs Yamahas im Grid Geschichte. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass das Feld 2016 etwas schrumpfen könnte. Die Dorna möchte ja sowieso von 25 auf maximal 24 Maschinen reduzieren. Wie HRC-Boss Livio Suppo gegenüber Motomatters verriet, wird Honda sieben Maschinen ins Rennen schicken. Ducati will sechs Bikes im Werksteam, bei Pramac Racing und bei Avintia einsetzen. Suzuki und Aprilia bleiben bei je zwei Maschinen in ihren Factory-Rennställen. Macht aktuell 21 Motorräder, mit dem Einstieg von KTM 2017 kommt man auf 23 Bikes und somit der Wunschzahl 24 schon wieder sehr nahe.