Jorge Lorenzo (Yamaha, 1.): "Mit Valentino beginnt die Meisterschaft jetzt praktisch bei null. Deshalb ist das ein ganz wichtiger Sieg für mich. Ich wusste schon vor dem Wochenende hier, dass Brünn eine dieser Strecken ist, auf denen ich gewinnen und so viele Punkte gutmachen muss. Wichtig ist vor allem, dass ich nicht nur vor Vale gelandet bin, sondern auch vor Marc. Denn er ist immer noch ein Titelanwärter und jetzt hat er wieder ein Rennen weniger Zeit, um aufzuholen. Ich habe mich das ganze Wochenende hier sehr wohlgefühlt. Wir sind schon am Freitag mit einem guten Basis-Setup gestartet, haben uns dann noch von Training zu Training verbessert und ich konnte in fast jeder Session die Bestzeit fahren. Für mich war die Pole Position sehr wichtig, denn wenn ich ganz vorne stehe, kann ich im Normalfall auch immer ein starkes Rennen zeigen."

Marc Marquez (Repsol Honda, 2.): "Ich bin glücklich, weil Brünn eine Strecke ist, auf der wir nicht gut sind. Das ist eine der schwierigsten Strecken überhaupt für uns und wir haben trotzdem ein gutes Resultat geholt. Ich bin in den ersten Runden enormes Risiko gegangen und konnte ihm sieben oder acht Runden folgen, aber dann baute mein Hinterreifen ab und ich bekam die Traktionsprobleme, die ich schon das ganze Wochenende habe. Von da an habe ich mich nur noch darauf konzentriert, den Abstand auf Rossi zu halten und Jorge zu vergessen."

Valentino Rossi (Yamaha, 3.): "Ja, ich bin ein bisschen enttäuscht, speziell weil ich ein besseres Rennen erwartet habe, vor allem eine bessere Pace. Ich weiß mit Jorge war es schwierig, weil er ganze Wochenende sehr stark war. Ich habe erwartet, dichter dran zu sein und mit Marc zu kämpfen, aber leider hat das nicht geklappt, ich war zu weit hinten. Der Start war nicht fantastisch, aber wichtiger noch: ich hatte keinen Rhythmus und konnte die Pace von gestern nicht gehen. Aus der ersten Reihe habe ich mir mehr erwartet. Ich habe erwartet, dichter dran zu sein, weil es auch mehr Spaß macht, wenn man kämpft. Aber es ist halt wie es ist."

Dani Pedrosa wurde für seinen Einsatz gelobt, war aber unzufrieden, Foto: Tobias Linke
Dani Pedrosa wurde für seinen Einsatz gelobt, war aber unzufrieden, Foto: Tobias Linke

Andrea Iannone (Ducati, 4.): "Mein Motor hatte im Rennen einfach nicht diesen Zug wie am restlichen Wochenende. Das hat mir auf den Geraden viel Zeit gekostet. Wir müssen erst herausfinden was passiert ist. In diesem Rennen hätte ich auf jeden Fall um das Podium kämpfen können. Es ist schön, bester Ducati-Pilot zu sein, aber ich will gegen alle Fahrer kämpfen können. Mit dem Upgrade habe ich ein sehr gutes Gefühl auf dem Motorrad. So bin ich beim Anbremsen und am Kurveneingang deutlich stärker. Ich habe mich auf dem Motorrad total wohlgefühlt, konnte gut fahren und richtig ans Limit gehen. Das Bike hat sich an diesem Wochenende, verglichen mit den letzten fünf Rennen, extrem verbessert."

Dani Pedrosa (Repsol Honda, 5.): "Es war ein Scheiß-Rennen für mich, denn ich war nicht schnell, hatte kein gutes Gefühl mit den Reifen, Grip-Probleme und permanent mit Wheelies zu kämpfen. "Ich hatte einen ordentlichen Start und habe meinen Platz gehalten, aber in Kurve eins haben mich beide Pramac Ducatis berührt und fast von der Strecke gedrängt. Ich verlor mehrere Positionen und war nach einer Runde nur noch Zwölfter. Nachdem sich das Feld nach einer Runde einsortiert hatte, wollte ich hart pushen, habe aber sofort gemerkt, dass ich nicht lange ohne Crash überstehen würde. Also musste ich die Taktik ändern und mich langsam und Schritt für Schritt nach vorne kämpfen. Erst in der zweiten Rennhälfte und mit freier Fahrt konnte ich dann zulegen, aber da war es für eine Top-Platzierung schon zu spät."

Andrea Dovizioso (Ducati, 6.): "Mein Gefühl für dieses Rennen war ziemlich schlimm, das Ergebnis ist also nicht zu schlecht. 15 Sekunden hinter dem Sieger ist nicht zu viel, wir müssen also auf das Positive schauen. Das Gefühl für das Bike ist nicht mehr so gut wie am Anfang der Saison. Ich kann nicht so sehr ans Limit gehen und sanft fahren, aber es wäre sehr wichtig, genau so zu fahren. Die Bedingungen im Rennen waren für alle schwierig, und wir haben sie so gut wie möglich gemeistert. Der Kampf mit Dani war ziemlich schlecht, denn ich war nicht stark und mein Speed in der Kurvenmitte war ziemlich mies. Beim Bremsen und auf den Geraden war ich wirklich gut, aber um mit Dani zu kämpfen musste ich hart bremsen und in der Kurvenmitte zu sehr verlangsamen. Das ist nun mal die Realität."

Bradley Smith (Tech 3 Yamaha, 7.): "Es ist ein gutes Erfolgserlebnis, wieder als beste Satelliten-Maschine anzukommen und das Resultat schließt ein positives Wochenende für uns in der Tschechischen Republik ab. Davon abgesehen ist es frustrierend, 21 Sekunden hinter dem Sieger anzukommen, aber das scheint momentan unser Niveau zu sein. Heute sind wir ein Risiko eingegangen und haben bei der Hitze den mittelharten Vorderreifen verwendet. Damit konnte ich zu Beginn den Ducatis folgen, aber dann überhitzte er, wodurch ich ein wenig zurückgefallen bin. Aber ab Rennhälfte fühlte ich mich wohler. Es scheint, dass wir am Start zu viel Zeit verlieren, das ist unser Schwachpunkt."

Wieder bester Satelliten-Fahrer: Bradley Smith, Foto: Tobias Linke
Wieder bester Satelliten-Fahrer: Bradley Smith, Foto: Tobias Linke

Pol Espargaro (Tech 3 Yamaha, 8.): "Natürlich kann ich nicht vollständig zufrieden sein mit dem heutigen Resultat, aber verglichen mit dem Rennen in Indianapolis haben wir endlich einen guten Schritt vorwärts gemacht, weil wir den Rückstand auf Bradley [Smith] komplett aufgeholt haben. Wir konnten das Verhalten des Motorrads sowohl beim Bremsen als auch bei der Kurvenfahrt verbessern. Dort war ich heute stärker als mein Teamkollege. Leider fehlt uns noch immer mehr Grip und ich bin recht überrascht, dass die anderen Fahrer diese Probleme nicht zu haben scheinen. Wie auch immer, ich bin zuversichtlich, dass wir viel schneller fahren können, wenn wir das erst einmal behoben haben."

Aleix Espargaro (Suzuki, 9.): "Ich bin sauer, weil ich nicht schnell bin, aber noch saurer, weil ich nicht weiß, warum. Wir können einfach nicht mehr um die Top-8 kämpfen, was wir aber zu Beginn der Saison noch konnten. Es ist sehr frustrierend für mich: Wenn der Hinterreifen nachlässt, verliere ich sofort viel Zeit in den Kurven. Beim Einrollen bin ich 8-10 km/h langsamer als Mav[erick Vinales]; das Problem hatte ich auch schon in Indianapolis. Durch die Kurven hindurch verliere ich ungemein und sobald ich Gas gebe, rutschte ich. Wir sind in den Kurven langsamer als Pramac! Da gibt es keine Ausreden. Ich weiß nicht, woran das liegt, wir müssen das Problem unbedingt verstehen."

Danilo Petrucci (Pramac Ducati, 10.): "Ich bin zufrieden, schon in den ersten Kurven konnte ich Plätze gutmachen. Den neunten Platz wollte ich halten, aber dann hatte ich ernsthafte Probleme mit dem Heck. Ich wollte Aleix Espargaro kriegen und so hart wie möglich pushen, aber ich hatte vor allem am Kurvenausgang zu wenig Traktion. Also wollte ich kein Risiko eingehen und das Ergebnis nach Hause bringen."

Yonny Hernandez (Pramac Ducati, 11.): "Ich konnte nicht so pushen wie im Warm Up. Ständig hatte ich Schwierigkeiten mit der Front, so konnte ich kein Vertrauen aufbauen. Trotzdem sind wir noch guter Elfter geworden und haben so wertvolle Punkte für die WM geholt. In Silverstone muss ich alles geben, um wieder zurück in die Top-10 zu kommen."

Alvaro Bautista fing Stefan Bradl in letzter Sekunde ab, Foto: Aprilia Racing Team Gresini
Alvaro Bautista fing Stefan Bradl in letzter Sekunde ab, Foto: Aprilia Racing Team Gresini

Scott Redding (Marc VDS Honda, 12.): "Ich war so am Limit und weiß nicht, wo ich noch härter pushen soll, um Zeit zu finden. Die Gruppe vor mir kann leicht davon ziehen und auch wenn es wieder ein schwieriges Rennen war, habe ich alles versucht. Ich habe Yonny in der vorletzten Runde überholt, aber ich habe einen Fehler gemacht und er hat direkt wieder gekontert. Je länger wir keine Resultate holen umso frustrierender wird es für uns."

Alvaro Bautista (Aprilia, 13.): Das war ein wahrlich hartes Rennen, hat aber eine Menge Spaß gemacht. Ich hatte einen guten Start, habe die Positionen auf der ersten Runde aber leider direkt wieder verloren. Danach habe ich einfach versucht, konstant meinen Rhythmus zu fahren. Wir hatten zunächst Probleme beim Anbremsen, aber Runde für Runde wurde es besser. Ich habe einige Fahrer überholt und denke, Platz elf wäre für mich eigentlich drin gewesen. Leider hat die Fahrt im Verkehr aber zu viel Zeit verschlungen. Dennoch hatten wir hier ein tolles Wochenende. Es geht vorwärts.

Stefan Bradl (Aprilia, 14.): "Ich bin sehr glücklich, denn wir haben Punkte erzielt. Das war unser Ziel für heute. Gestern hatten wir ein gutes Qualifying, daher sind wir glücklich mit dem Resultat heute. Mein Hinterrad-Grip war am Schluss schon ziemlich aufgebraucht und ich habe dann ein bisschen eingebüßt. Das war bei Alvaro ein bisschen besser. Er kennt das Motorrad natürlich auch besser und ist am Anfang vielleicht sanfter mit dem Reifen umgegangen, als ich das gemacht habe."

Loris Baz (Forward Yamaha, 15. - beste Open): "Es war ein wirklich hartes Rennen, aber ich bin zufrieden mit dem Resultat. Wir haben vor dem Rennen ein paar Veränderungen vorgenommen und ich konnte die ganze Zeit über mit meinem Rivalen um den besten Open-Platz kämpfen. Ich kann mich nur bei allen einzeln im Team bedanken: Wir haben uns in einer schwierigen Situation wiedergefunden, aber alle haben ihr Bestes gegeben. Ich bin zu dieser Strecke mit der Überzeugung gekommen, dass es hier gut laufen kann, und der Sieg ist der einzige Weg, ihnen für alles, was sie getan haben, zu danken."

Loris Baz holte überraschend den Open-Sieg, weil Barbera eine falsche Strategie wählte, Foto: Forward Racing
Loris Baz holte überraschend den Open-Sieg, weil Barbera eine falsche Strategie wählte, Foto: Forward Racing

Hector Barbera (Avintia Ducati, 16.): "Das war ein richtig schwieriger Tag. Ich war recht zuversichtlich für das Rennen. Wir haben die Strategie für diese Strecke geändert in der Hoffnung, mit einigen Werksmaschinen zu kämpfen, aber ich musste realisieren, dass dies ein Fehler gewesen ist. Nach ein paar Runden waren meine Reifen am Ende und ich konnte nicht bis ins Ziel pushen. Das Motorrad ist überall gerutscht - am Ein- und Ausgang von Kurven. Aber wir haben viele Dinge gelernt, die wir in den nächsten Rennen umsetzen werden.

Nicky Hayden (Aspar Honda, 17.): "Das war ein schwieriges Rennen und am Ende eines schwierigen Wochenendes. Ich würde sagen ich habe meinen besten Start und die beste erste Runde der Saison gehabt und fünf Positionen gutgemacht. Aber ich konnte keine 58er-Zeiten fahren, was ich gebraucht hätte. Der Grip war sehr schlecht und das Motorrad ist viel geslidet. Barbera hat versucht, abzuhauen, aber ich habe hart gepusht, um ihn einzufangen und konnte schließlich fünf oder sechs Runden vor Schluss vorbeiziehen. Bis zu dem Punkt lief das Rennen ganz gut, aber dann habe ich einen Fehler in Turn 9 gemacht und mich dadurch in Turn 10 verbremst. Barbera und Baz sind vorbeigezogen. Ich habe versucht, sie bis ins Ziel zu kriegen, aber der Grip war weg."

Mike di Meglio (Avintia Ducati, 18.): "Das Rennen war schwierig. Im ersten Teil war das Bike komplett anders als das, was ich während der freien Trainings und dem Qualifing hatte, aber ich habe versucht, mich zu beruhigen und ein bisschen mit der Elektronik zu spielen, um mich zu verbessern. Mit weniger Sprit im Tank habe ich das gute Gefühl wiedergewonnen, das ich am ganzen Wochenende hatte. Ich habe Miller eingeholt, aber obwohl ich hart gepusht habe, war es unmöglich, den Abstand zu Hectors [Barbera] Gruppe aufzuholen. Ich habe zu viel im ersten Teil des Rennens verloren."

Jack Miller (LCR Honda, 19.): "Ich hatte nicht den besten Start, bin aber gut in meinen Rhythmus gekommen, als Eugene vor mir abgeflogen ist und ich ihm ausweichen musste. Ich habe wirklich hart gepusht, um die Lücke zu Baz zu schließen, und als ich einmal an Di Meglio vorbei war, gelang mir das sehr gut. Mein Rhythmus war sehr gut, aber nach fünf oder sechs Runden begann das Bike, sich ein bisschen komisch anzufühlen. Ich konnte nichts dagegen tun, dass mich di Meglio wieder überholt; auf den Geraden hatte ich immer wieder Wheelies und bremsen konnte ich auch nicht wie gewünscht."

Claudio Corti (Forward Yamaha, 20.): "Ich habe mehr von diesem Rennen erwartet, aber insgesamt bin ich glücklich mit dem Verlauf des Wochenendes. Es war wichtig, Kilometer abzuspulen und das Rennen zu beenden, nachdem ich bei meinem ersten Renenn am Sachsenring ausgeschieden bin. Ich bin zuversichtlich und überzeugt, dass wir in Silverstone dichter an den anderen Open-Bikes dran sein werden. Gratulation an Loris [Baz] zum [Open-] Sieg, das ist ein großer Erfolg für das gesamte Team."

Karel Abraham (AB Motoracing, 21.): "Das Rennen war die reinste Qual und ich habe ernsthaft daran gedacht, es nicht zu beenden. Aber das wollte ich wenn möglich vermeiden. Vielleicht hätte ich Corti folgen können, aber ich wollte nicht zu viel riskieren, das wäre in dieser Situation extrem gefährlich gewesen. Jetzt hoffe ich darauf, runterzukommen, mich zu erholen und mich dann langsam wieder zu verbessern."

Ärgerlich: Maverick Vinales stürzte auf Platz neun liegend, Foto: Suzuki
Ärgerlich: Maverick Vinales stürzte auf Platz neun liegend, Foto: Suzuki

Maverick Vinales (Suzuki, Ausfall): "Ich war natürlich kurz enttäuscht über den Crash, aber ehrlich gesamt bin ich ziemlich happy jetzt. Ich war Siebter im Qualifying, lag im Rennen auf Rang neun und habe über die Distanz mit den extrem starken Satelliten-Yamahas mitgehalten. Meine eigentlichen Gegner – Aleix und Danilo Petrucci – waren bis zu meinem Sturz 20 Sekunden hinter mir. Wir bewegen uns eindeutig in die richtige Richtung, und das macht mich sehr glücklich. Ich habe mir die Frage gestellt: Willst du neunter bleiben, oder alles auf eine Karte setzen und um Platz sieben kämpfen. Das ganz Rennen über habe ich durch die mangelnde Motorpower viel verloren, aber alles auf der Bremse wieder gut gemacht. Ich glaube, alleine in Kurve eins mindestens 0,2 Sekunden pro Runde. Ich bin dann einfach mit noch mehr Speed durch die Knicke hindurch, bin dabei aber leider abgeflogen."

Cal Crutchlow (LCR Honda, Ausfall): "Ich bin sehr enttäuscht. Zu allererst möchte ich mich beim Team entschuldigen, weil ich einen Fehler gemacht habe und gestürzt bin. Wir haben uns das ganze Wochenende über mit dem Paket nicht wohl gefühlt und haben alles gegeben, um es zu verbessern, aber selbst im Rennen hatte ich Probleme, als ich versucht habe, die nötige Pace aufrechtzuerhalten. Alles in allem sind wir enttäuscht, aber wir hoffen, dass es beim nächsten Mal bei meinem Heimrennen besser läuft."

Eugene Laverty (Aspar Honda, Ausfall): "Als ich gestürzt bin, hat mich Jack [Miller] abgeschossen. Ich habe also Glück, dass ich unverletzt geblieben bin, was wenigstens etwas Positives ist. Gestern in Q1 hatte ich einen schlechten Reifen und heute wusste ich vom Start weg, dass etwas merkwürdig war. Das ist komisch, denn die Bridgestones sind normalerweise sehr konstant und ich hatte noch nie zuvor Probleme mit ihnen. Vor ein paar Rennen waren wir ein bisschen verloren, aber das ist meine erste Saison in der MotoGP und ich lerne das Motorrad noch kennen. Ich möchte künftig über gute Resultate reden und nicht so klingen, als müsste ich mich entschuldigen."