Marco Melandris MotoGP-Comeback gleicht bislang einem einzigen Trauermarsch. Der ehemalige 250cc-Weltmeister hält nach sechs Rennen bei null Punkten, war in dieser Saison noch nie besser als 18. und ist in der WM-Wertung aktuell Letzter.

Teamkollege Alvaro Bautista sammelte mit der Aprilia hingegen bereits viermal Punkte. Kein Wunder also, dass der italienische Hersteller sich Gedanken über die Zukunft von Melandri macht. "Wir kennen seine Situation genau und werden uns in den kommenden persönlich mit ihm unterhalten", sagte Aprilia-Rennmanager Romano Albesiano in Mugello.

"Wir werden versuchen, herauszufinden ob es Probleme gibt und werden uns seine Meinung dazu anhören", führte der Italiener aus. Melandris MotoGP-Pause von vier Jahren war wohl zu lange. Der 32-Jährige gestand Anfang der Saison nicht nur körperliche Defizite ein, er scheint auch mit den komplizierten Motorrädern der aktuellen Generation technisch überfordert zu sein.

Vertrag für die WSBK in der Tasche?

Zuletzt kamen Gerüchte auf, wonach Melandri bereits bei Yamaha einen Vertrag für die kommende Saison in der Superbike-WM unterschrieben hätte. Nun könnte er bei Aprilia vorzeitig ersetzt werden. Alex De Angelis, der eine ART aus dem Hause Aprilia fährt, und Testfahrer Michael Laverty sollen potenzielle Ersatzkandidaten sein.

Melandri bestritt in der Motorrad-WM bisher 213 Rennen und gewann 22 Mal. 2002 krönte er sich zum 250cc-Weltmeister, stieg anschließend in die MotoGP-Klasse auf uns gewann dort fünf Rennen. 2005 wurde er auf Honda Vizeweltmeister hinter Valentino Rossi.

Zwischen 2011 und 2014 fuhr er vier Jahre lang in der Superbike-WM. Dort gewann er 19 seiner insgesamt 100 Rennen und landete in allen vier Jahren in der WSBK unter den Top-4 der Gesamtwertung. Ein Titelgewinn war ihm allerdings nicht vergönnt.