Es hätte der große Knalleffekt am Ende einer herausragenden Saison sein können, wäre Marc Marquez beim Saisonfinale in Valencia nicht nur in der MotoGP, sondern auch in der Moto2-Klasse an den Start gegangen. Nachdem er bereits in Motegi seinen zweiten Titel en suite in der Königklasse geholt hatte, stellte er dementsprechende Überlegungen an, wie Marquez später selbst zugab.

Schlussendlich verwarf er die Idee aber, zur Freude von HRC-Boss Livio Suppo: "Meiner Meinung nach wäre es zu viel gewesen. Das Niveau ist so hoch und die Zeit, die man an einem Rennwochenende in das Setup des Motorrads investieren muss, ist gewaltig. Ich glaube also, dass er nur verlieren und nicht gewinnen hätte können."

Suppo stellt vor allem die Frage nach dem Sinn, wo Marquez in der Moto2 doch schon in eindrucksvoller Manier einen Weltmeistertitel geholt hat. "Was hatte er denn zu beweisen? Dass er in der Moto2 stark sein kann? Das weiß doch ohnehin schon jeder. Außerdem besteht das Risiko, dass man arrogant wirkt. Deshalb wäre es mein Rat gewesen, es nicht zu tun", verrät der Italiener gegenüber MCN.

2012 krönte sich Marquez souverän zum Moto2-Champion, Foto: Repsol Honda
2012 krönte sich Marquez souverän zum Moto2-Champion, Foto: Repsol Honda

Trotz aller Einwände hätte Honda seinem Superstar aber keine Steine in den Weg gelegt, wenn es Marquez' unbedingter Wunsch gewesen wäre, in zwei Klassen an den Start zu gehen. Das bestätigt Suppo: "Wenn ein Fahrer wie Marc es aber wirklich machen will, dann muss man einen Weg finden, das zu organisieren."

Spencer traut Marquez Doppelbelastung zu

Spekulationen wie sie nun Marquez betreffen, gab es auch bereits zur Hochzeit Valentino Rossi in den frühen 2000er-Jahren. Doch der Doktor entschied sich schlussendlich ebenfalls dagegen, wodurch Freddie Spencer der bis dato letzte Pilot bleibt, der in der mittleren und der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft in einer Saison die Titel einfahren konnte. Das war 1985, doch ausgerechnet der Superstar von damals traut dem aktuellen Überflieger ähnliches zu. "Wenn es irgendjemand schaffen kann, dann Marc. Man muss nur die Art beobachten, wie er Rennen gewinnt. Da erkennt man, dass er sich sehr schnell an neue Situationen anpassen kann. Das ist der Schlüssel zum Erfolg", erklärt der mittlerweile 52-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.