Acht Stürze in einem MotoGP-Rennen, acht Mal in Rechtskurven, acht Mal über das Vorderrad - ein derartiges Muster lässt sich nur selten erkennen, doch auf Phillip Island war das der Fall. Die Crashes von Marc Marquez, Cal Crutchlow, Pol Espargaro und Co. glichen einander wie ein Haar dem anderen. Als Grund wurde regelmäßig ein zu kühler Reifen genannt. Hat Bridgestone nach dem Debakel im Vorjahr also auch 2014 wieder die falschen Reifen nach Australien gebracht?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Bedingungen am Rennsonntag alles andere als einfach waren. Die Streckentemperatur betrug zu Beginn des Grand Prix noch 34 Grad, sank dann aber in dem gut 40 minütigen Rennen um rund sieben Grad ab. Grund dafür war einerseits die gesunkene Außentemperatur und andererseits ein plötzlich aufkommender, beißend kalter Wind, vom Ozean hereinwehender Wind.

Diese schwierigen Verhältnisse sieht Shinji Aoki, Manger der Bridgestone-Entwicklungsabteilung für Motorradreifen, als Hauptursache für die vielen Stürze: "Die kühlen und windigen Bedingungen haben das Fahren auf Phillip Island, das ohnehin schon die schnellste Strecke im Kalender ist, zusätzlich erschwert. Die Performance der Reifen war über die gesamten 27 Runden sehr konstant, aber dennoch hat es leider in der Schlussphase einige Stürze gegeben. Die Wettersituation kann sich auf Phillip Island einfach sehr schnell ändern."

Keine Defizite bei asymmetrischem Vorderreifen

Mit dem asymmetrischem Vorderreifen stürzten viele Fahrer, Foto: Bridgestone
Mit dem asymmetrischem Vorderreifen stürzten viele Fahrer, Foto: Bridgestone

Auffällig war auch, dass ein Großteil der gestürzten Piloten auf dem neuen asymmetrischen Vorderreifen unterwegs war. So erwischte es beispielsweise Pol Espargaro, Stefan Bradl, Marc Marquez oder Cal Crutchlow auf diesem Slick, während sich das Podium mit Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Bradley Smith ausschließlich aus Fahrern mit dem symmetrischen Vorderreifen zusammensetzte.

Aoki verweist aber auch in diesem Zusammenhang auf die äußeren Bedingungen. "Die Tatsache, dass so viele Piloten diese Option gewählt haben, zeigt schon, wie gut sie sich damit gefühlt haben. Es war aber zu erkennen, dass die Fahrer auf dem Extrasoft bei gesunkenen Temperaturen besser zurechtkamen als jene auf dem asymmetrischen Soft. Das liegt aber daran, dass die weichste Mischung bei extrem tiefen Temperaturen einfach besser funktioniert. Das ist kein Defizit des asymmetrischen Reifens", so der Japaner.