Motegi beheimatet zwar schon seit 1999 die MotoGP. Den offiziellen Titel als Japan Grand Prix bekam die Strecke allerdings erst dauerhaft zugesprochen, als Suzuka nach dem tödlichen Unfall von Daijiro Kato im Jahr 2003 für nicht mehr sicher genug erachtet wurde.

Errichtet wurde die Strecke in der rund 120 Kilometer nördlich von Tokyo gelegenen Stadt Mitte der Neunzigerjahre von Honda. Der Fahrzeughersteller wollte mit dem Projekt eigentlich die IndyCars, für die Honda damals Motoren lieferte, nach Japan locken und errichtete daher gleich zwei Rennstrecken in dem Areal. Neben dem 4,8 Kilometer langen Rundkurs befindet sich auch ein 2,5 Kilometer langes Oval auf dem Gelände, das von der MotoGP auch zweimal unterfahren wird. Aufgrund der beiden Strecken erhielt die Strecke zunächst auch den Namen "Twin Ring", mittlerweile ist die Anlage offiziell als Mobility Resort Motegi bekannt.

1998 wurde Motegi für Rennveranstaltungen geöffnet. Die Motorrad-WM gastierte 1999 zum ersten Gastspiel auf der Honda-Strecke, trug zunächst einmal den Japan GP und anschließend vier Pazifik Grand Prix aus.

Die Strecke

Motegi ist der Prototyp einer Stop-and-Go-Strecke. Viele Geraden, scharfe Kurven und harte Bremspunkte zeichnen den Kurs aus. Für die Fahrer ist Motegi daher sehr anstrengend. Schon die erste und zweite Kurvenkombination führt die Fahrer im ersten Sektor jeweils um 180 Grad nach rechts bzw. links. Ein weiterer scharfer Bremspunkt vor Turn 5 führt die Fahrer durch den etwas flüssigeren zweiten Abschnitt der Strecke, der je zwei aufeinanderfolgende Rechts- und Linkskurven umfasst. Die zehnte Kurve ist die langsamste Stelle der Strecke. Aus dieser Haarnadel wird auf die längste Gerade des Kurses, die 762 Meter misst, herausbeschleunigt.

Der letzte Sektor bietet mit einem scharfen Rechtsknick sowie der Schlusskurvenkombination Links-Links-Rechts eine der besseren Überholmöglichkeiten auf der Strecke, ehe es wieder auf die Start/Zielgerade geht. Insgesamt misst der Kurs 4,8 Kilometer und umfasst sechs Links- und acht Rechtskurven. Mit um die 320 km/h Höchstgeschwindigkeit ist Motegi allerdings eine der langsamsten Strecken im Kalender.

Die Statistik

Loris Capirossi gewann dreimal in Motegi, Foto: Ducati
Loris Capirossi gewann dreimal in Motegi, Foto: Ducati

Rekordsieger der bisherigen 17 Rennen auf dem Twin Ring sind Loris Capirossi, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Marc Marquez mit jeweils drei Erfolgen. Capirossi gewann auf Ducati von 2005 bis 2007 dreimal in Folge. Lorenzo trug sich 2009, 2013 und 2014 in die Siegerlisten ein. Pedrosa stand 2011, 2012 und 2015 ganz oben auf dem Podium. Marc Marquez siegte 2016 und bei den Ausgaben 2018 und 2019. 2004 gewann Makoto Tamada - bis heute der letzte Sieg eines Japaners in einem WM-Rennen der Königsklasse.

KategorieRekord und Fahrer
Rekordsieger: Capirossi, Lorenzo, Pedrosa, Marquez (3)
Rundenrekord: 1:45.198 (Jack Miller 2022)
Quali-Rekord: 1:43.790 (Jorge Lorenzo 2015)
Top-Speed: 317,6 km/h (Enea Bastianini 2022)