Ein turbulentes Tschechien-Wochenende fand für Valentino Rossi im Grand Prix am Sonntag ein versöhnliches Ende. Nach seinem heftigen Abflug inklusive Fingerverletzung am Samstag fuhr er im Rennen auf den starken dritten Rang und ließ so sogar Marc Marquez hinter sich, dessen Serie von zehn Siegen in Serie zu Ende ging.

"Insgesamt gesehen war das ein super Wochenende für mich. Nur der Sturz und die Fingerverletzung im vierten Freien Training am Samstag sind einfach im falschen Moment gekommen. Da war ich gerade richtig gut drauf und auch wirklich schnell. Das hat die Sache dann schwierig gemacht", erklärt Rossi.

Die Verletzung behinderte den Altmeister nämlich doch stärker, als er das selbst erwartet hatte: "Es war schon eine ordentliche Wunde. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den Leuten in der Clinica Mobile bedanken, die mir geholfen und meinen Finger wieder gut hinbekommen haben. Ich habe heute im Warm Up am Morgen versucht, ohne Medikamente zu fahren, aber die Schmerzen waren einfach zu groß. Ich habe mich dann für das Rennen fitspritzen lassen."

Schmerzfrei zum Podium

Durch die Medikamente war Rossi dann im Grand Prix wieder in der Lage, auf höchstem Niveau zu agieren und rang Marc Marquez in einem sehenswerten Zweikampf nieder. Es war das erste Mal seit seinem Sieg in Assen im Vorjahr, dass der Italiener vor Marquez die Zielflagge sah. "Mit dem Ergebnis und meinem Rennen bin ich super zufrieden. Es ist schön, hier endlich einmal wieder auf dem Podium zu stehen und Marc geschlagen zu haben. Das macht es noch schöner. Er hatte große Probleme und ist stark gerutscht. Er war heute einfach nicht schnell genug. Ich denke, dass es sich um ein Problem mit dem Setup gehandelt hat. Uns passiert das ständig, heute war er einmal an der Reihe", meinte Rossi, der in Brünn zuletzt bei seinem Sieg 2009 zur Siegerehrung durfte.

Im vierten Training ging Rossi hart zu Boden, Foto: Milagro
Im vierten Training ging Rossi hart zu Boden, Foto: Milagro

Dabei hatte das Rennen für den Yamaha-Werkspiloten gar nicht nach Wunsch begonnen. Zwischenzeitlich war er nur auf Rang sechs gelegen. "Ich habe leider am Start und in der ersten Runde etwas an Boden verloren und mich nicht so sicher gefühlt. Am Start hatte ich durch meine Fingerverletzung Schwierigkeiten beim Kuppeln. In den ersten Runden war ich auch nicht aggresiv genug, besonders auf der Bremse. So habe ich den Kontakt zu Jorge und Dani verloren. Dann habe ich aber schnell wirklich gut in das Rennen gefunden, hatte keinen Schmerzen und konnte 100 Prozent geben. Das Motorrad funktioniert auch immer besser, wie man ja auch am guten Rennen von Jorge sehen kann. Silvano und die gesamte Crew haben am Bike fantastische Arbeit geleistet", fand er lobende Worte für sein Team.