Im elften Anlauf hat es endlich funktioniert: Dani Pedrosa siegte beim MotoGP-Rennen in Brünn erstmals in dieser Saison und half somit dabei, den Startrekord von elf Erfolgen in Serie für Teamkollege Marc Marquez zu vereiteln. Von Rang fünf ins Rennen gegangen schob sich der WM-Zweite mit einem lange vermissten Blitzstart direkt auf Rang drei nach vorne, war somit früh erster Jäger der beiden Ducatis. Als Lorenzo dann stark aufkam und von vier auf eins Sprang, heftete sich Pedrosa an dessen Fersen und übernahm in Runde sechs erstmals die Führung.

Nachdem er zwischenzeitlich bereits eine Lücke von über zwei Sekunden auf Lorenzo herausgefahren hatte, drehte dieser gegen Ende des Rennens noch einmal mächtig auf. Im Ziel lag Pedrosa nach kurzem Zittern lediglich noch 0,4 Sekunden vor dem Yamaha-Star. "Ich habe das Rennen so sicherlich nicht geplant", konstatiert Pedrosa nach seinem 26. Karriereerfolg.

So habe er massiv davon profitiert, dass Lorezo bereits zu Beginn Stärke gezeigt und eine Lücke auf den Rest gerissen habe. "Es war wichtig, dass nicht Marquez vorne weg fährt, sondern viele Piloten zu Beginn stark sind und Druck machen. Jorge hat eine Lücke gerissen und ich konnte ihm glücklicherweise Folgen. Seine Pace hat mich mitgezogen und gleichzeitig das Feld in Schach gehalten."

Suppo voll des Lobes für Pedrosa

Auch für die Zitterpartie am Ende hat Pedrosa eine Erklärung: "Ich habe aus den Kurven heraus gegen Rennschluss enorm viel Grip verloren, hatte Chattering und Jorge war einfach sehr stark und schnell unterwegs. Ich habe es zum Glück geschafft, die Lücke immer weitestgehend zu halten und gegen Ende nur langsam kleiner werden zu lassen."

Nach dem ersten Erfolg seit Sepang im letzten Jahr ist Pedrosa wenig überraschend überglücklich: "Ich bin so unendlich glücklich, aber auch für mein Team und meine Crew, die immer hart arbeiten und an mich glauben. Dass sie nun auch so happy sind, macht diesen Sieg noch besonderer."

Auch Repsol Honda-Teamchef Livio Suppo ist voll des Lobes für seinen Schützling, der die Serie des Teams mit dem elften Sieg im elften Rennen aufrecht erhielt. Dabei fühlte er sich an Pedrosas Brünn-Erfolg vor zwei Jahren erinnert, als er ebenfalls gegen Lorenzo erst in den letzten Kurven obsiegte. "Das war irgendwie wie 2012, vor allem als Jorge in den letzten Runden so stark aufkam und beide nur knapp hintereinander herfuhren. Ich bin natürlich sehr glücklich für Dani und seine Crew. Es ist etwas seltsam, dass Marc Marquez nun nicht einmal auf dem Podium stand, aber irgendwann musste auch er mal einen schlechten Tag haben. Dani hat seine Chance super genutzt."

Pedrosa: Kein Wechsel des Chefmechanikers

Bevor es am Montag mit einem Testtag in Brünn direkt für das Feld der MotoGP weitergeht, fand Pedrosa dann auch die Zeit, die Gerüchte über einen möglichen Wechsel seines Chefmechanikers aus der Welt zu räumen: "Bei uns läuft es super harmonisch ab momentan und auch die Ergebnisse sind ja nicht die schlechtesten. Wir haben Ruhe im Team und ich sehe überhaupt keinen Anlass, irgendetwas zu ändern." Auch für den Test verrät er sein Programm: "Am Besten fange ich spät an und höre früh aus", scherzt er. So will Pedrosa lediglich ein paar Kleinigkeiten für das kommende Rennen in Silverstone testen, und dann die Heimreise antreten.