Repsol Honda

Der Weg zum Titel führt über Marc Marquez, Foto: Repsol Honda
Der Weg zum Titel führt über Marc Marquez, Foto: Repsol Honda

Repsol Honda geht als Titelverteidiger in der Team- und mit Marc Marquez in der Fahrerwertung in die neue Saison. Die Honda RC213V läuft auch in dieser Saison wieder absolut rund und dürfte einmal mehr das schnellste Bike im Feld sein. An der Stärke der Fahrerpaarung würde es an und für sich auch keine Zweifel geben, wäre da nicht das böse Wort mit V - Verletzungen. Marquez hat es bereits in der Winterpause getroffen - er brach sich bei einem Dirttrack-Unfall das Bein und musste die Testfahrten in Sepang und auf Phillip Island auslassen. Auch zum Saisonauftakt wird der amtierende Weltmeister nicht zu 100 Prozent fit sein. Wie sehr ihn die Verletzung bremsen wird, bleibt abzuwarten. Dani Pedrosa ist momentan wohlauf, die Frage ist nur: Wie lange? Bisher gab es kaum eine Saison in der Karriere des Katalanen, in der er ohne gröbere Blessuren davonkam. Heißt im Klartext: Wenn Marquez und Pedrosa unfallfrei bleiben, wird am spanischen Duo nur schwer ein Weg vorbei führen.

Motorrad - Note: Sehr gut

Fahrer - Note: Sehr gut

Yamaha Factory Racing

Jorge Lorenzo will sich den MotoGP-Titel zurückholen, Foto: Yamaha Factory Racing
Jorge Lorenzo will sich den MotoGP-Titel zurückholen, Foto: Yamaha Factory Racing

Die Yamaha M1 ist der Honda RC213V größtenteils ebenbürtig, die Unterschiede marginal. Jorge Lorenzo ist bekannt dafür, manchmal das beinahe Unmögliche möglich zu machen und Valentino Rossi scheint sich nach einem Jahr Eingewöhnungsphase bei Yamaha wieder richtig wohl zu fühlen auf seinem Arbeitsgerät. Über das Talent des italienischen Altmeisters muss man wohl kein Wort verlieren. Es sieht also so aus, als wäre bei Yamaha alles auf Schiene. Als großer Spielverderber könnten aber die neuen Reifen von Exklusivlieferant Bridgestone fungieren. Bei den Testfahrten in der Winterpause klagten Lorenzo und Rossi über große Schwierigkeiten mit den überarbeiteten Pneus. Ein Problem, dass das Team schnellstmöglich unter Kontrolle bringen sollte, will man die Konkurrenz nicht schon zu Saisonbeginn enteilen lassen.

Motorrad - Note: Sehr gut

Fahrer - Note: Sehr gut

Tech 3 Yamaha

Pol Espargaro kommt als Moto2-Champion in die Königsklasse, Foto: Milagro
Pol Espargaro kommt als Moto2-Champion in die Königsklasse, Foto: Milagro

Mit dem Abgang von Cal Crutchlow zu Ducati musste Tech 3 am Saisonende 2013 natürlich einen schmerzlichen Verlust hinnehmen, durch Pol Espargaro hat man aber einen durchaus würdigen Ersatz gefunden. Zusammen mit Bradley Smith bildet er die jüngste Fahrerpaarung des Feldes. Das Moto2-Champion Espargaro über einen ordentlichen Speed verfügt, stellte er bei den Wintertests ein ums andere Mal unter Beweis. Wie es für Rookies in der Königsklasse beinahe üblich ist, legte er in Katar aber auch gleich einen ordentlichen Abflug hin und brach sich das Schlüsselbein. Er wird zwar beim Saisonauftakt an selber Stelle an den Start gehen, topfit wird er aber wohl kaum sein. Dennoch ist dem Mann aus Granollers im Laufe der Saison viel zuzutrauen. Ähnliches gilt für Bradley Smith, der in der Vorsaison in Saisonhälfte zwei einen beeindruckenden Aufwärtstrend zeigte. Wenn er diese Form mit in seine zweite MotoGP-Saison nehmen kann, könnte der Brite regelmäßig im Spitzenfeld landen. Ganz klar, die junge und unbekümmerte Fahrerpaarung ist die größte Stärke des Rennstalls von Herve Poncharal. Gleichzeitig aber auch seine größte Schwäche.

Motorrad - Note: Gut

Fahrer - Note: Gut

Ducati

Cal Crutchlow wird sein ganzes fahrerisches Talent brauchen um mit Ducati Erfolge zu feiern, Foto: Ducati
Cal Crutchlow wird sein ganzes fahrerisches Talent brauchen um mit Ducati Erfolge zu feiern, Foto: Ducati

Ducati ist und bleibt das Sorgenkind der MotoGP. Nachdem zunächst auch die Machtübernahme durch Gigi Dall'Igna nicht den gewünschten Erfolg brachte, entschied man sich bei den Italienern für einen Wechsel in die Open-Klasse. Nach Protesten der Konkurrenz könnte man bei einem Sieg während der Saison in die zusätzlich geschaffene Factory-2-Klasse rutschen. Wie konkurrenzfähig Ducati in diesem Klassengewirr sein wird, wissen sie wohl selbst nicht. Eines ist aber klar: Mit Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso hat Ducati ein Fahrerduo, dass alles aus der Desmosedici herausholen wird.

Motorrad - Note: Befriedigend

Fahrer - Note: Gut

Gresini Honda

Alvaro Bautista holte sich in der Testsaison eine Tagesbestzeit, Foto: motogp.com
Alvaro Bautista holte sich in der Testsaison eine Tagesbestzeit, Foto: motogp.com

Gresini Honda setzt als einziges Team auf unterschiedliche Maschinen in zwei verschiedenen Klassen für sein Fahrerduo. Während Alvaro Bautista mit der RC213V in der Factory-Klasse an den Start geht, wurde Scott Redding mit dem Production-Racer als Open-Pilot gemeldet. Von Ersterem darf man wohl in etwa dasselbe erwarten wie in den letzten Saisons und zwar stets solide Resultate im Vorderfeld. Ausreißer nach oben oder untern wären doch eine Überraschung. Deutlich schwerer einzuschätzen ist Newcomer Redding. Der Brite kam bei den Testfahrten noch nicht wirklich in Gang und lag meist deutlich hinter den Konkurrenten auf dem gleichen Bike. Aber in der MotoGP sind eben noch nicht viele Champions vom Himmel gefallen.

Motorrad - Note - RC213V: Gut

Motorrad - Note - RCV1000R: Befriedigend - Ausreichend

Fahrer - Note: befriedigend

LCR Honda

Stefan Bradl hat erneut das Podium im Visier, Foto: LCR Honda
Stefan Bradl hat erneut das Podium im Visier, Foto: LCR Honda

Die letzte verbleibende Factory-Honda pilotiert Stefan Bradl im Team von LCR-Honda. Bereits in der letzten Saison zeigte der Bayer nach Schwierigkeiten in der ersten Saisonhälfte später im Jahr mehrmals auf und krönte seine starken Leistungen mit Pole Position und Rang zwei im Rennen von Laguna Seca. Das Saisonende verlief für Bradl wieder eher enttäuschend, nachdem er sich in Sepang den Knöchel brach. Bei den Wintertests musste er sich zunächst Alvaro Bautista geschlagen geben, meldete sich aber in Katar eindrucksvoll zurück und ließ den Spanier hinter sich. Die Top-5 könnten in einigen Rennen ein realistisches Ziel für Bradl sein, eine Wiederholung des letztjährigen Podiumsplatzes scheint aber nur schwer möglich.

Motorrad - Note: Sehr gut - Gut

Fahrer - Note: Gut

Aspar

Aspar verfügt mit Nicky Hayden über einen von vier Weltmeistern im Feld, Foto: Aspar
Aspar verfügt mit Nicky Hayden über einen von vier Weltmeistern im Feld, Foto: Aspar

Bei Aspar blieb vor dieser Saison kein Stein auf dem anderen. Die bisher in der CRT-Klasse verwendeten ART-Bikes wurden durch Production-Racer aus dem Hause Honda ausgetauscht. Die Fahrerpaarung mit Aleix Espargaro und Randy de Puniet verabschiedete sich in Richtung Forward Racing beziehungsweise Suzuki und wurde durch Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama ersetzt. Mit ihrem neuen Arbeitsgerät zeigten sich die Piloten bisher noch nicht restlos zufrieden, vor allem die mangelnde Leistung stand im Fokus der Kritik. Die Fahrerpaarung Hayden und Aoyama hat jedoch durchaus Potenzial, immerhin sind beide ehemalige Weltmeister - Hayden 2006 in der MotoGP und Aoyama 2009 in der 250ccm-Klasse.

Motorrad - Note: Befriedigend - Ausreichend

Fahrer - Note: Befriedigend

Pramac Racing

Diese Ansicht von Andrea Iannone soll die Konkurrenz 2014 öfter zu Gesicht bekommen, Foto: Milagro
Diese Ansicht von Andrea Iannone soll die Konkurrenz 2014 öfter zu Gesicht bekommen, Foto: Milagro

Wie für das Ducati-Werksteam fällt auch bei Pramac Racing eine Einschätzung schwer. Die Ducati ist und bleibt wohl ein störrisches Biest die den Piloten ihre Arbeit sehr schwer macht. Außerdem fährt man bei Pramac zwei unterschiedliche Motorräder, was die Weiterentwicklung nicht erleichtert. Andrea Iannone pilotiert die neue GP14, während Yonny Hernandez auf dem Vorjahresmodell unterwegs ist. Diese Fahrerpaarung wird das Ducati-Kundenteam auch nicht in ungeahnte Höhen befördern, denn Weltklasse sind Beide nicht.

Motorrad - Note - GP14: Befriedigend

Motorrad - Note - GP13: Ausreichend

Fahrer - Note: Ausreichend

Forward Racing

Andrea Iannone geht in seine zweite MotoGP-Saison, Foto: Pramac Racing
Andrea Iannone geht in seine zweite MotoGP-Saison, Foto: Pramac Racing

Das Team von Forward Racing und Aleix Espargaro waren definitiv die Sensation der Testsaison. Der CRT-Champion fuhr regelmäßig als einziger Open-Pilot mit den Factory-Bikes von Honda und Yamaha in einer Liga. Colin Edwards konnte da bisher nicht mithalten und lag meist deutlich hinter seinem Teamkollegen zurück. Ein Fragezeichen steht aber nach wie vor hinter dem Motorrad des Duos. Worum handelt es sich da nun eigentlich? Ursprünglich meldete sich das Team mit FTR-Yamaha-Bikes an, doch der Chassis-Bauer hat es bis jetzt nicht geschafft ein passendes Chassis zu liefern. Deshalb sieht es aktuell so aus, als würde man auf das bei den Testfahrten verwendete Modell setzen, das im Wesentlichen der Yamaha M1 vom Vorjahr entspricht - ein durchaus vielversprechendes Paket wie es scheint.

Motorrad - Note: Gut

Fahrer - Note: Gut

Avintia Racing

Einer von vier Rookies 2014: Mike di Meglio, Foto: Milagro
Einer von vier Rookies 2014: Mike di Meglio, Foto: Milagro

Auf Avintia Racing wartet wohl ein weiteres schwieriges Jahr. Obwohl der spanischen Mannschaft als einzig verbliebenem Team mit Kawasaki-Antriebsstrang die volle Aufmerksamkeit des japanischen Herstellers sicher ist, kommt man an die Open-Konkurrenz von Honda oder Yamaha nicht einmal ansatzweise heran. Mehr als der Kampf um die hinteren Plätze wird für die genauso bestenfalls mittelmäßige Fahrerpaarung Hector Barbera und Mike di Meglio voraussichtlich nicht möglich sein.

Motorrad - Note: Mangelhaft

Fahrer - Note: Mangelhaft

IodaRacing Project

Als einziger Pilot bei IodaRacing geht Danilo Petrucci in die Saison, Foto: Iodaracing
Als einziger Pilot bei IodaRacing geht Danilo Petrucci in die Saison, Foto: Iodaracing

Eine reibungslose Saisonvorbereitung sieht definitive anders aus als das, was man in diesem Winter bei IodaRacing erlebte. Der Umstieg von Suter-BMW auf ART verlief alles andere als problemlos, hinzu kommen finanzielle Schwierigkeiten. Diese gehen mittlerweile soweit, dass man den ursprünglich als zweiten Piloten geplanten Leon Camier wieder zurückziehen musste, weil das Budget für ein Zwei-Mann-Team nicht reicht. So bleibt Danilo Petrucci als einziger Fahrer, der zwar zweifelsohne ein talentierter Pilot ist, aber mit der ART vermutlich keine großen Sprünge machen wird.

Motorrad - Note: Befriedigend

Fahrer - Note: Ausreichend

Paul Bird Motorsport

Im Alter von 32 Jahren debütiert Broc Parkes in der MotoGP-Weltmeisterschaft, Foto: Milagro
Im Alter von 32 Jahren debütiert Broc Parkes in der MotoGP-Weltmeisterschaft, Foto: Milagro

Auch der Vorlauf bei Paul Bird Motorsport ging etwas holprig über die Bühne. Die Motorräder mit Aprilia-Antriebsstrang und selbst gebautem PBM-Chassis waren zwar beim ersten Test in Sepang im Einsatz, bei den zweiten Testfahrten fehlte man hingegen. Andere Dinge hätten Priorität, hieß es. Ob sich Testkilometer durch irgendetwas anderes aufwiegen lassen, darf allerdings bezweifelt werden. Die Fahrerpaarung mit Michael Laverty, der im Vorjahr nur einmal punkten konnte und Broc Parkes, der mit 32 Jahren seine erste MotoGP-Saison bestreiten wird, ist auch nicht unbedingt vielversprechend. Der ein oder andere Punkt wäre wohl ein großes Erfolgserlebnis für den britischen Rennstall.

Motorrad - Note: Mangelhaft

Fahrer - Note: Mangelhaft

Cardion AB Motoracing

Mit dem neuen Production-Racer soll es für Karel Abraham bergauf gehen, Foto: Milagro
Mit dem neuen Production-Racer soll es für Karel Abraham bergauf gehen, Foto: Milagro

Das Team um Vater und Sohn Abraham setzt 2014 wieder einmal auf ein neues Motorrad. Nach Ducati vor zwei Jahren und ART in der Vorsaison fährt Karel junior nun einen Honda-Production-Racer. Das Bike ist sicherlich gut für einige WM-Zähler, doch der Tscheche laboriert weiterhin an seiner 2013 erlittenen Schulterverletzung klagt immer noch über mangelnde Kraft. Das könnte ihm eine weitere Saison vermiesen.

Motorrad - Note: Befriedigend - Ausreichend

Fahrer - Note: Mangelhaft