Der Zweit- und Drittplatzierte des verkürzten Australien-Grand Prix auf Phillip Island haben im Anschluss heftige Kritik an Reifenhersteller Bridgestone geäußert. Sowohl Dani Pedrosa als auch Valentino Rossi sind der Meinung, das Image der MotoGP habe durch die Vorkommnisse rund um das Rennen großen Schaden genommen. Aus Angst vor einer möglicher Gefährdung der Fahrer wegen zu stark abbauender Reifen war der Grand Prix von 27 auf 19 Runden gekürzt und zudem als sogenanntes flag-to-flag-Rennen ausgetragen worden, bei dem die Piloten in den Runden neun und zehn auf ihr Ersatzbike mit frischen Reifen wechseln mussten.

Grund für die großen Reifenprobleme, die auch bei den Dunlop-Pneus in der Moto2 und Moto3 auftraten, war ein neuer Asphaltbelag auf der Strecke, auf dem Bridgestone sein "schwarzes Gold" jedoch nie getestet hatte. Zwar bot das Rennen durch den ungewöhnlichen Boxenstopp sowie der Frage nach der Haltbarkeit der Reifen während des Rennens zusätzliche Spannungselemente, jedoch hätten zumindest Pedrosa und Rossi auf den zusätzlichen Nervenkitzel verzichten können:

"Am TV war es letztlich ein cooles und spannendes Rennen, aber für die Teams war es ein Alptraum", stellt Pedrosa klar. "Es ist wirklich schade, denn das Ganze hat definitiv ein schlechtes Bild auf die MotoGP geworfen. Bridgestone war schlecht vorbereitet und hat es definitiv versäumt, richtige Tests auf der neuen Strecke durchzuführen. "

Auch für Rossi ist mit Bridgestone der Schuldige für das Chaos und den Imageschaden schnell ausgemacht. "Wenn eine Rennstrecke einen neuen Belag hat, sollte es verpflichtend sein, einen Reifentest durchzuführen, und zwar mit guten und schnellen Fahrern", moniert Rossi. "Es kann nicht sein, dass Bridgestone sich nur auf theoretische Informationen sowie die Daten der Superbike aus deren Rennen hier verlässt."

Allgemein lässt der neunfache Weltmeister kein gutes Haar am offiziellen MotoGP-Reifenhersteller. "Bridgestone muss besser arbeiten und vor allem den harten Reifen verbessern, der in diesem Jahr gelinde gesagt eine Katastrophe war. Es kann nicht sein, dass man bei jedem Rennen quasi gezwungen ist, den weicheren Reifen zu verwenden, da der harte einfach bei keinem Team funktioniert hat."