LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl konnte in Assen erstmals in seiner MotoGP-Karriere im Qualifying in die erste Reihe fahren und belegte Startplatz drei. Im Rennen kam er immerhin auf Rang sechs. Kein schlechtes Resultat, doch wieder einmal gelang der schon lang ersehnte Podiumsplatz nicht. Seit dem dritten Platz von Michael Rudroff beim Grand Prix in Misano 1989 kam somit kein Deutscher mehr in der Königsklasse unter die ersten Drei. Eine Statistik, die Bradl kalt lässt: "Ich kann nur mein bestes geben und versuchen diese Serie zu beenden. Ich würde natürlich gerne in jedem Rennen auf das Podium fahren, aber man darf nicht vergessen mit welchen Gegnern ich es hier zu tun habe. Lorenzo, Rossi, Pedrosa – das sind die Besten der Welt."

Generell sieht sich Bradl dem Druck der bei seinem Heimrennen auf ihm lastet gewachsen. "Der Druck ist hier auch nicht größer als woanders. Ich kann damit generell gut umgehen, das ist nichts Neues für mich. Seit ich in der MotoGP bin bekomme ich bei allen Saisonrennen viel Aufmerksamkeit", erklärte der Bayer. Das Wochenende vor heimischem Publikum beflügelt den 23-Jährigen zusätzlich: "Man bekommt die Unterstützung hier am Sachsenring besonders gut mit, weil die Menschen sehr nah an der Strecke sind. Es ist schön zu sehen wie die Fans einem zujubeln und anfeuern. Das ist ein schon ein tolles Gefühl."

So sehr in die Unterstützung der Fans am Sachsenring begeistert, so wenig kann sich Bradl für die Strecke selbst erwärmen. "Für meinen Geschmack ist die Strecke einfach zu eng, um hier mit einer MotoGP-Maschine ordentlich zu fahren. Man kann natürlich schon damit klar kommen, aber es ist einfach schade, dass wir hier die Motorleistung unserer Bikes nicht nutzen können. Das Streckenlayout finde ich also nicht unbedingt großartig", gestand Bradl, der eine Wiederholung seines letztjährigen fünften Platzes als realistisches Ziel sieht.