Der Sieg Valentino Rossis war eigentlich nicht abzusehen. Er startete nur aus Reihe zwei, ganz vorne stand Cal Crutchlow. Dieser konnte seine Pole Position aber überhaupt nicht nutzen und fiel bereits am Start auf Rang fünf zurück. Dani Pedrosa schoss hingegen aus der zweiten Reihe nach vorne und ging vor Marc Marquez in Führung, Doppelführung also für Repsol Honda. Stefan Bradl konnte den dritten Rang nicht lange verteidigen und musste gleich in den ersten beiden Runden Valentino Rossi, Dani Pedrosa und auch Jorge Lorenzo vorbeilassen. Der Weltmeister legte von Startplatz zwölf aus einen ausgezeichneten Start hin und lag nach vier Runden bereits auf Position vier. Und das obwohl er nach seinem Schlüsselbeinbruch mit acht eingesetzten Schrauben, einer Platte und großen Schmerzen fuhr. Lukas Pesek musste nach zwölf Runden sein Motorrad mit einem technischen Defekt abstellen.

Valentino Rossi ließ unterdessen seit Langem wieder einmal seine Klasse aufblitzen. Er überholte Marc Marquez spektakulär und machte sich auf die Jagd nach Dani Pedrosa. Nach sechs Runden war es soweit. Der neunfache Weltmeister schnappte sich auch die zweite Repsol Honda und ging in Führung. Auf den Rängen brandete unglaublicher Jubel auf, Rossi ist nachwievor der Liebling der Massen. Der Doktor bewegte seine Maschine an der Spitze, wie man es seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Jorge Lorenzo lieferte auf Rang vier liegend eine kämpferisch beeindruckende Leistung. Es war aber offensichtlich, dass dem Weltmeister mit Fortdauer des Rennens die Kraft ausging und seine Schmerzen größer wurden. Nach 15 Runden musste er schließlich Cal Crutchlow vorbei lassen und konnte am Polesetter auch nicht dran bleiben. Er konzentrierte sich deshalb darauf, seinen fünften Rang abzusichern. Marc Marquez eröffnete dafür zwei Umläufe später den Kampf um Platz zwei. Er bremste sich an seinem Teamkollegen Dani Pedrosa vorbei, dieser konnte jedoch kontern. Beim zweiten Mal reichte es dann für Marquez, er konnte Pedrosa überholen und vor ihm bleiben. Pedrosa kam im Anschluss auch unter Druck von Cal Crutchlow. Fünf Runden vor Ende schnappte sich Crutchlow den WM-Leader und fuhr auf Podiumskurs. Nun hatte der Brite Blut geleckt und griff auch noch Marc Marquez an.

An der Spitze machte Valentino Rossi die Sensation perfekt. Er holte sich seinen 80. Sieg in der Königsklasse, den 47. für Yamaha und seinen ersten seit dem Grand Prix von Malaysia 2010. Marc Marquez wurde Zweiter und Cal Crutchlow fuhr erneut auf das Podium. Dani Pedrosa kam auf Platz vier. Jorge Lorenzo lieferte mit Rang fünf unter starken Schmerzen ebenfalls eine großartige Leistung. Stefan Bradl musste sich mit Rang sechs begnügen.