Platz neun - so weit vorne stand Colin Edwards in einem Rennklassement zuletzt 2011, als er noch für Tech 3 einen Yamaha-Prototypen pilotieren durfte. Bei schwierigen Bedingungen in Barcelona gelang dem texanischen Routinier nun auch auf seiner FTR-Kawasaki der Sprung auf Rang neun. Dabei halfen ihm freilich die vielen Ausfälle. "Viele Jungs verabschiedeten sich früh, in den ersten Runden waren überall Staubwolken", scherzte Edwards, der sich fast über die gesamte Renndistanz an CRT-Primus Aleix Espargaro orientieren konnte.

"Ich sah ihn vor mir, steckte meinen Kopf zwischen die Schultern und pushte so hart wie ich nur konnte", führte der 39-Jährige aus. Danach begann ein Katz-und-Maus-Spiel: "Ich hatte immer wieder das Gefühl, ihn einholen zu können. Dann zog er wieder davon, ich holte auf, er zog davon und so weiter." Genau diese Jagd brachte das Duo immer weiter nach vorne. "Am Ende verlor ich ein paar Mal das Hinterrad und ich musste mich entscheiden, ob ich volle Attacke fahre oder lieber ins Ziel komme", so Edwards. "Da ich wusste, dass ich in den Top-10 lag, entschied ich mich für Letzteres um meinem Team nach dem schweren Saisonstart endlich ein Erfolgserlebnis zu gönnen."

Für ein solches sorgte auch Teamkollege Claudio Corti, der als Zwölfter erstmals in der Königsklasse Punkte holte. "Wir sind mit einem klaren Ziel nach Barcelona gekommen: Punkte zu holen. Das haben wir geschafft", analysierte der Italiener trocken. "Das Wochenende hat eigentlich gar nicht gut begonnen und auch im Rennen hatte ich so meine Probleme. Dennoch konnte ich den zwölften Platz nach Hause bringen, was sich nach meinen beiden Ausfällen in Le Mans und Mugello toll anfühlt", so Corti. "Wir müssen jetzt hart weiterarbeiten und das Gefühl für das Vorderrad verbessern."