Zu hart oder zu weich, das war die Frage zur Strafbemessung nach Alvaro Bautistas Räumungsaktion zu Beginn des MotoGP-Rennens in Assen, bei der er Jorge Lorenzo mit sich von der Strecke riss. Der Spanier wurde für sein Vergehen beim Rennen auf dem Sachsenring an das Ende der Startaufstellung versetzt, Nicky Hayden fand dieses Urteil viel zu milde. "Ich treffe die Entscheidung nicht, sondern die FIM, aber nach dem, was ich gesehen habe, sollte Bautista für ein paar Rennen gesperrt werden. Die Kurve ist sehr eng und er kam da offensichtlich viel zu schnell rein", sagte Hayden.

Im Gegenzug dazu erachtete der Amerikaner den Sturz von Valencia im Vorjahr, bei dem Bautista beide Ducati-Werksfahrer mitriss, als Rennunfall. In Assen sei der Fall aber anders gelagert gewesen. "Als ich bremste und ihn auf der Seite sah, wusste ich sofort, dass das Manöver nicht funktioniert. Von besonderen Entschuldigungen einmal abgesehen, habe ich Fahrer für weniger ernsthafte Dinge schon für ein Rennen gesperrt gesehen. Es ist ein Wunder, dass nur ein weiterer Fahrer unter dem Manöver zu leiden hatte", betonte Hayden.

Crutchlow ist kein Stoner

Ebenfalls eine Meinung hatte er zu Cal Crutchlow, der von Ducati ein lukratives Angebot im Werksteam vorliegen hat und Hayden verdrängen könnte, sollte Valentino Rossi bleiben. Vom Potential her erachtete der Amerikaner den Briten durchaus gut, immerhin war er dieses Jahr meist besser als Hayden.

"Ich bin heute einige Zeit mit ihm gefahren und er hatte Probleme mit seiner Yamaha, um mit mir mitzuhalten. Er hatte sicher einen schlechten Start, aber er wird mit der Ducati nicht weniger kämpfem müssen. Ich will ja nicht verbittert klingen, nur weil ihm meine Maschine angeboten wird, aber schauen wir. Wenn man sich die Wiederholung ansieht, so war die Maschine bei Casey zwar stark in Bewegung, aber er blieb locker und bewegte sich nicht. Cal bewegt sich viel. So oder so, es wäre nicht ideal, zwei neue Fahrer zu haben, denn es gäbe keine Referenzen oder Ideen für eine sofortige Entwicklung. Es braucht Zeit, damit der Fahrer zur Maschine passt", erklärte Hayden.