Das MotoGP-Rennen in Barcelona wurde nicht nur von Casey Stoner, sondern auch von schwierigen Wetterbedingungen dominiert. Besonders die unterschiedlich nassen Verhältnisse machten allen Piloten zu schaffen. Stoner wusste zwar, dass er ein gutes Motorrad, anständige Reifen und das nötige Tempo hatte, kam zu Beginn des Rennens jedoch nur schwer an Jorge Lorenzo vorbei. Er begründete: "In der ersten Runde hat Jorge einfach extrem spät gebremst. Aus der letzten Kurve kam ich dann aber gut raus und konnte dank Windschatten vorbei ziehen."

Danach gelang es dem Australier, das Tempo konstant zu halten. "Wir wussten, dass die Reifen hier schnell abbauen und dass es am Ende schwer wird." Trotzdem konnte Stoner eine Lücke auffahren und fühlte sich wohl dabei, dann beginn es jedoch zu tröpfeln. Er erklärte: "Ich wurde nervös, es war so ungleichmäßig verteilt. An einigen Stellen regnete es mehr, an anderen weniger. Jede Runde war anders und man wusste nie, wo es wie aussieht. Ich achtete auf die Leute hinter mir, das war definitiv ein Rennen voller Druck und hart für die Nerven. Ich wusste nicht genau, wie schnell ich fahren kann. Zum Glück bin ich auf dem Motorrad sitzen geblieben und konnte den Sieg nach Hause fahren."

Start war der Schlüssel

Nicht nur beide Yamaha-Werkspiloten freuten sich über ihre Platzierungen, auch Yamaha Teamleiter Massimo Meregalli: "Ein sehr gutes Ergebnis, beide Fahrer auf dem Podest. Jetzt sind wir zurück!" Schon am Samstag hatte Lorenzo prophezeit, dass ein Sieg einem Wunder gleich käme. Mit einem Podestplatz hatte der amtierende Weltmeister trotzdem fest gerechnet. "Ich habe von Beginn an mein Bestes gegeben, ich hatte einen guten Start und das war der Schlüssel", verriet er nach dem Rennen.

Dennoch drängte sich Stoner am Mallorquiner vorbei, der jedoch versucht hatte, so lange wie möglich an der Honda dranzubleiben. Gegen Mitte des Rennens hatte aber auch er mit den ungleichmäßigen Regentropfen zu kämpfen. "Der Regen war besonders in den letzten Kurven sehr stark. Dort war es schwierig, keinen Fehler zu machen und konzentriert zu bleiben", erläuterte er. Doch Lorenzo hatte sein Tagesziel erreicht: "Es war wichtig für mich, das Rennen zu beenden und die Meisterschaft weiter anzuführen. Also haben wir unser Ziel erreicht."

Aufwärtstrend

Ben Spies stand zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium und wusste natürlich um die Wichtigkeit dieses guten Ergebnisses. Nach einigen Pechsträhnen zu Beginn der Saison freute sich der Amerikaner über dieses Wochenende: "Wir hatten jetzt kein besonderes Glück, aber es klappte einfach einmal alles. Wir waren stark und es lief." Das Team hatte noch vor dem Rennen eine größere Veränderung an den Federgabeln vorgenommen, woran sich der Texaner zunächst gewöhnen musste.

Es gelang ihm, Andrea Dovizioso hinter sich zu lassen. "Das Team hat immer an mich geglaubt. Ich habe gegen Ende des Rennens sogar die beiden Führenden noch gesehen, das freut mich sehr. Ich bin sehr glücklich über diesen Platz und ich hoffe, dass wir so weitermachen können."