Mahlzeit: Fish& Chips, zubereitet von neun Personen, Foto: Toni Börner
Mahlzeit: Fish& Chips, zubereitet von neun Personen, Foto: Toni Börner

Wie oft hat man das schon erlebt: Zu Stoßzeiten bei Großveranstaltungen, sei es Formel 1, MotoGP, Air Race oder sonst etwas - lange Schlangen an Imbiss und Getränkestand. Und jedes Mal die gleichen Reaktionen der Fans: "Das die das einfach nicht hinkriegen." Schließlich ist Mittagspause. Da kommt der Strom von den Tribünen und dürstet und hüngert. Aber in den Ausschankwagen: Zwei bis drei Mann. Für Tausende. Ein Bratwurstbrater und ein Verkäufer. Aber was soll's? Schließlich hat man Hunger und Durst und keine andere Chance, also steht man an und wartet, bis die wenigen hoffnungslos überforderten Servicekräfte einem mit einem Grummeln den Wunsch erfüllen.

Auf der Isle of Man ist das einmal komplett anders. Übertrieben anders. Nicht, dass man sich sonderlich auf Fish&Chips und Cheeseburger mit Butter und Pfefferminzsoße freuen würde, aber irgendwas muss man ja essen. Und dann dieser Imbiss-Stand an der Promenade in Douglas. Ein ganz normaler umgebauter Van von der Größe, wie sie üblich sind - mit ganzen neun Mann hinter dem Tresen. Auf engstem Raum.

Keiner kann sich mehr als in seinem vorgeschriebenem Arbeitsfeld bewegen. Einer kassiert, der andere heftet die Bestellzettel an die Wand vor die Bratabteilung. Zwischen dem Burgerwender und dem Zwiebelbrater steht noch einer, der diese Zettel umheftet und zum Ausgabemann an die Pinnwand heftet. Der hat eine enorme Doppelbelastung, denn neben dem Rufen der Namen, die die Bestellung empfangen sollen, muss er auch noch Pommes in Fett tunken. Überfordert ist er damit nicht, aber er gehört, neben den Wechselgeldzusammensuchern, zu denjenigen, die zum Arbeiten beide Hände brauchen.

Es ist ein spaßiges Getümmel in dem Imbiss-Stand - und das obwohl gerade alles andere als Stoßzeit ist. Vor der Bude stehen vielleicht zehn Personen Schlange und wollen etwas ungenießbares. Aber irgendwie, trotz dieser neunköpfigen Besatzung, geht es nicht schnell. Gerade sind die Pommes alle. Wartezeit von circa fünf Minuten. Naja, aber zumindest der Einsatz stimmt - und die Preise auch. Wie es der gierige deutsche Betriebswirt verantworten könnte, bleibt das große Rätsel.