Hart oder weich? Das war die Frage vor dem MotoGP-Rennen in Barcelona. Die Reifenphilosophien gingen auseinander, die Hondas setzten mit Ausnahme von Alvaro Bautista auf die harten Reifen, der Rest der Werks-Prototypen fuhr mit weich. Am Ende schienen irgendwie beide Seiten recht zu behalten, da es anscheinend mit beiden Reifentypen gut über die Renndistanz ging. Am meisten recht hatte aber Jorge Lorenzo, denn der Spanier sicherte auf weichen Reifen den Sieg vor dem hart bereiften Dani Pedrosa. Auf Platz drei hatte sich Andrea Dovizioso mit seiner Philosophie durchgesetzt.

Entscheidung in Runde 20

Wie ausgeglichen die verschiedenen Reifenstrategien waren, zeigten Pedrosa und Lorenzo an der Spitze sehr deutlich. Das ganze Rennen fuhren sie beinahe die gleiche Pace und belauerten sich, meist machte Pedrosa die Führungsarbeit, während sein Landsmann lauerte. In Runde 20 verbremste sich Pedrosa aber etwas und musste Lorenzo durchlassen. Danach konnte der Yamaha-Pilot davonziehen und sich den Sieg sichern.

Ebenfalls mit weichen Reifen erfolgreich war Andrea Dovizioso. Der Italiener konnte sich mit einem guten Start gleich vorne reinfahren und hielt Platz drei. Hinter ihm lauerten derweil der schlecht gestartete Casey Stoner und Cal Crutchlow. Allerdings konnte Stoner die Lücke erst zu spät schließen und ein echter Angriff gelang nicht mehr, womit Dovizioso sein erstes Yamaha-Podest holte. Geholfen dürfte ihm haben, dass Stoner lange alle Hände voll mit Crutchlow zu tun hatte, um den Briten hinter sich zu halten.

Rossi auf sieben

Das gelang dem Weltmeister auch, wobei er sich wohl mehr vorgestellt hatte als Platz vier . Hinter Crutchlow lieferten sich lange Bautista und Valentino Rossi ein Gefecht um den sechsten Rang, wobei der Spanier dabei die Oberhand behielt, womit Rossi nur der siebte Rang blieb. Recht einsam fuhr Stefan Bradl zu Platz acht. Er hatte sich zu Beginn noch ein paar Scharmützel geliefert, danach war er alleine. So ging es auch Nicky Hayden auf Platz neun, Ben Spies hatte dafür einiges erlebt, bevor er Zehnter war.

Denn dem Texaner klebte weiter das Pech an den Fingern. Er fuhr nach dem Start an der Spitze mit, in der dritten Runde wollte er in Kurve vier Pedrosa angreifen und in Führung gehen. Er verpasste die Kurve aber etwas und wurde nach außen getragen. Es sah so aus, als hätte er alles gerettet, als er leicht neben die Strecke kam und stürzte. Spies sammelte seine Yamaha wieder auf und arbeitete sich von ganz hinten noch auf die zehnte Position. Hector Barbera und Karel Abraham waren die letzten beiden Fahrer auf Werks-Prototypen.

Lorenzo mit klarer WM-Führung

Unter den CRT-Piloten hatte Aleix Espargaro die Nase vorne, Michele Pirro und Randy de Puniet holten sich dahinter die letzten Punkte. James Ellison, Mattia Pasini, Yonny Hernandez, Danilo Petrucci und Ivan Silva folgten als Letzte ins Ziel. Colin Edwards bog noch vor der Ziellinie an die Box ab. In der Weltmeisterschaft führt Lorenzo nun relativ deutlich. Er hält bei 115 Punkten und ist damit 20 Zähler vor Stoner. Pedrosa ist weitere zehn Punkte dahinter Dritter.