Auch für den verletzten Valentino Rossi hieß es am heutigen Dienstag mit seinem neuen Arbeitsgerät auszurücken. Am Ende landete der Italiener mit seiner Desmosedici auf Platz zwölf und war damit 1,791 Sekunden langsamer als Ex-Ducatisti Casey Stoner.

Rossi, der sich im April 2010 beim Motocross-Training an der Schulter verletzte und immer noch unter den Nachwehen der Operation leidet, klagt auch weiterhin über starke Schmerzen. "Mir geht es gut … bis auf die Schulter", begann Rossi gegenüber crash.net, "Aber ich liege gut in der Zeit für die Genesung. Es war eine schwere Operation und das braucht Zeit. Ich war nicht sehr zuversichtlich nach dem Superbike-Test in Misano letzte Woche, weil ich sehr, sehr, sehr starke Schmerzen hatte."

Er ist aber dennoch glücklich beim Test dabei zu sein, denn so hat er die Möglichkeit am Motorrad zu arbeiten. Auch Nicky Hayden klagt über ähnliche Probleme, aber der Italiener ist sich sicher, dass " die Arbeit, die wir hier am Motorrad machen, auch für Nicky positiv sein [wird]."

Der Grund weshalb Rossi nicht fit ist, ist der, dass er die Meisterschaft 2010 zu Ende fahren wollte. Um rechtzeitig wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein, hätte Rossi zwei oder drei Rennen auslassen müssen. So war ihm schon vorher klar, dass der Test hier schwierig werden wird. Momentan gibt er an, dass er lediglich über 40 Prozent seiner Kraft und 60 Prozent seiner Beweglichkeit verfügt.

Trotzdem kann er das Motorrad entwickeln, da die DNA der Ducati nicht schlecht sei. So sagt der Italiener, dass lediglich das Beste aus den Stärken der Desmosedici herausgeholt werden muss und die anderen Bereiche verbessert werden müssen. Einer dieser verbesserungswürdigen Bereiche ist die Front der Ducati. "Wir haben nicht die neue Gabel probiert, aber wir konnten auf andere Art das Gefühl für die Front und die Beschleunigung verbessern", erklärt der Neu-Ducatisti, "Jetzt müssen wir Stück für Stück die Fahrer-, Lenker- und Fußrastenposition verändern. Das ist die Arbeit, die wir jetzt haben, um eine gute Basis zu schaffen."

Hartes Arbeitspensum für wenig Zeit

Für die verbleibenden Testtage steht ein straffes Programm an, denn Rossi habe "150 Dinge [zu erledigen]. Nein, wir werden das fortsetzen, aber wir müssen die Reifen von Bridgestone, eine andere Gabel und einiges für den Motor probieren." Schwierig ist dieses harte Pensum, da Rossi nur circa 30 bis 40 Runden bleiben um alles zu testen. Auch zum Testbeginn fuhr nur Ben Spies weniger Runden als Rossi.

Rossis größte Probleme sind zwei Monate nach der Operation immer noch Kraft und Beweglichkeit. Das macht sich besonders beim Beschleunigen und auf den Geraden bemerkbar, da er sich nicht gut genug hinter der Verkleidung verstecken kann. Auch beim Anbremsen fehlt ihm die Kraft um genügen Verzögern zu können. Bis Katar will er wieder zu 80 Prozent hergestellt sein und arbeitet dafür jetzt an der Beweglichkeit seiner Schulter. Vollständig fit wird er aber laut eigenen Angaben erst wieder ab frühestens Mai sein.