Nachdem sich Luca Grünwald am Freitag in Brünn eine Schulterluxation zuzog und in der Woche danach operieren ließ, versuchte er in Silverstone am Freitag alles, um im Rennen dabei zu sein. "Heute Morgen lief es genauso wie heute Nachmittag. Das Problem war nur, dass der Wind am Nachmittag noch stärker war. Das macht es mir in meiner Situation einfach noch schwerer, das Motorrad in einigen Kurven abzulegen. Ich habe einfach keine Power im linken Arm. Ich kann mich gerade so am Lenker festhalten, aber nichts damit machen. Das liegt auch daran, dass die ganzen Bänder ab sind", beschrieb er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Die Heilung brauche schlichtweg mehr Zeit. "Ich hatte gehofft, dass ich es hinbekomme und habe es auch versucht. So macht es aber keinen Sinn. Ich bin viel zu langsam und irgendwann wird das gefährlich. Wenn eine Windböe kommt, dann drückt die mich weg und ich kann nichts dagegen machen. Dann tue ich mir nur noch mehr weh und wenn ich Pech hab, ist die ganze Saison gelaufen." Grünwald beschließt: "Ich muss jetzt hier aussetzen. Ich werde alles versuchen, dass ich die Heilung daheim so schnell wie möglich auf die Reihe kriege. In Misano ist es sicher besser und ich hoffe, dass es wieder sehr gut ist."

Auch Schmerzmittel helfen dem Kiefer Racing Piloten nicht mehr weiter. "Es ist nicht der Schmerz, sondern das Problem, dass gar keine Kraft da ist. Die Schmerzen kann man schon ignorieren, aber ich habe einfach keine Power, um das Ganze zu lenken. Dann wird mein Arm nur müde, es wird noch schlimmer und dann sind auch die Schmerzen wieder richtig da. Das ist ein Kreislauf", erklärte er weiter.

Schweren Herzens musste sich Grünwald nach nur drei Runden im zweiten Freien Training am Freitagnachmittag in die Box zurückziehen und den Rest der Session auf dem Bildschirm verfolgen. Auch am Samstag und Sonntag wird der Deutsche nicht antreten. "Jetzt ist Feierabend. Das ist blöd gelaufen, aber wir fahren schließlich nicht um die Meisterschaft. Daher zählt jedes Rennen einzeln und das hier wäre sowieso nicht gut geworden. So ist es einfach sicher, anders macht es keinen Sinn."