Philipp Öttl setzte zum Abschluss seiner ersten Grand Prix-Saison in der Moto3-Klasse nochmals ein Glanzlicht und stürmte beim letzten Rennen in Valencia auf den neunten Platz. Auf der Ricardo Tormo-Rennstrecke, wo er vor einem Jahr bereits mit Platz elf bei seinem Grand Prix-Debüt für Aufsehen gesorgt hatte, fuhr der 17jährige Bayer auch diesmal wieder konsequent um vordere Plätze mit und sicherte sich mit seiner Leistung Platz zwei in der Rookie-Wertung, hinter dem Spanier Alex Márquez.

Am Samstagvormittag hatte Öttl das erste Highlight gesetzt und sich nur Sekundenbruchteile hinter Lokalmatador Márquez als Achter in die Zeitenliste eingetragen. Entsprechend hoch waren seine Erwartungen ans Qualifying am Nachmittag, in dem er als 14. jedoch nicht ganz an die Top-Leistung des letzten freien Trainings anknüpfen konnte. "Am Vormittag hat auf meiner schnellsten Runde alles zusammengepasst. Doch jetzt am Nachmittag bin ich nicht ganz so gut gefahren, mir ist es nicht ganz so gut von der Hand gegangen. Es wäre mehr dringewesen", gab Öttl zu.

"Wir sind zufrieden", zog Vater Peter Öttl, Manager seines Sohns und Data Recording-Spezialist im Team, trotzdem eine positive Zwischenbilanz. "Rang 14 bedeutet Philipps drittbesten Startplatz in dieser Saison und wir wissen, dass er im Rennen immer stärker ist als im Training. Darauf bauen wir."

Im Rennen bewies Öttl dann, was wirklich in ihm steckt. Bis kurz nach Halbzeit noch an zwölfter und 13. Stelle, machte er zwischen der 14. und 19. Rennrunde in atemberaubendem Tempo Positionen gut, überholte ein, zwei Rivalen pro Runde und lag vier Runden vor dem Ende an unglaublicher sechster Stelle. Dass er bis zum Zieleinlauf noch drei Positionen abgeben musste, war nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfehler: Seine sonst so pfeilschnelle Kalex-KTM rannte diesmal nicht ganz so schnell, Öttl wurde am Ende zum Opfer der Windschattengefechte.

"Wir hatten sieben Mal in der Saison das schnellste Motorrad. Diesmal war es nicht ganz so perfekt", bestätigte Peter Öttl. "Umso höher ist Philipps Leistung einzustufen, dass es ihm gelungen ist, von Platz 13 auf Rang sechs vorzustoßen, auch wenn er am Ende als Neunter ins Ziel kam. Mit dieser Leistung ist er zweitbester Rookie hinter Alex Márquez geworden, das war unsere Hoffnung und Ziel für dieses Wochenende - und das hat er erreicht!"

Philipp Öttl: "Es war ein gutes Rennen. Neunter Platz, das ist unser viertes Top Ten-Resultat in diesem Jahr und kann sich sehen lassen. Wir haben uns klar gesteigert und eine gute Saison mit einem guten Resultat abgerundet. Ich war von Anfang an vorn dabei, doch das Motorrad war heute nicht ganz so schnell wie sonst immer. Vom Fahrwerk her war es super abgestimmt, echt gut, nur vom Motor her war´s diesmal nicht ganz so konkurrenzfähig. Aber wir haben das Beste draus gemacht. Insgesamt haben wir uns über die Saison gut gesteigert und am Schluss das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich konstant in die Punkte zu fahren. Das ist sehr positiv. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr so weitermachen können."