Martin Bauer vom Remus Racing Teams aus Österreich belegte zum Abschluss der MotoGP-Saison 2013 beim Finale im spanischen Valencia den 20. Platz. Dabei überholte er seinen ehemaligen IDM-Konkurrenten Damian Cudlin. Zum Vergleich weiteren CRT-Kollegen, die sich in der Startaufstellung direkt vor ihm platziert hatten, kam es nicht. Sie stürzten, während Bauer das Ziel auf der S&B Suter mit einem lachendem und einem weinenden Auge erreichte.

Nach dem schwierigen Training und Startplatz 26 hatte zunächst gedämpfter Optimismus auf eine Tempo-Steigerung im Rennen geherrscht. Bis zum warm-up am fand Technik-Chef Fritz Schwarz jedoch noch eine raffinierte Lösung, um die Reifen des Motorrads besser beanspruchen zu können. Die Mechaniker änderten die komplette Fahrwerksgeometrie an der S&B Suter, was sich im morgendlichen warm-up sofort positiv auswirkte. Für den Eggendorfer Martin Bauer, der als erster Österreicher in der MotoGP-WM fährt, war das Ziel, in Valencia die ersten Gegner in der Königsklasse überholen zu können, nun deutlich in Reichweite.

Schon zu Beginn des Rennens schnappte er sich dann auch den Australier Damian Cudlin (PBM). Als Bauer begann, den nun vor ihm fahrenden Lukas Pesek (Ioda-Suter) unter Druck zu setzen, stürzte der Tscheche wie kurz zuvor auch Cudlin. Bauer fuhr indessen eine blitzsaubere Linie, beendete das Rennen auf Rang 20. Der Niederösterreicher sammelte dabei wertvolle Erkenntnisse, die ihm schon morgen bei den offiziellen IRTA-Tests für das Jahr 2014 weiterhelfen.

Martin Bauer: "Der letzte Platz war nicht mein Ziel, aber wenn meine Konkurrenten, mit denen ich mich momentan messen kann, ausfallen, kann ich nichts dagegen tun. Absolut positiv ist allerdings, dass wir auf ganz neue Ideen gekommen sind, um das Motorrad schneller zu machen. Im warm-up hat sich die geänderte Fahrwerksgeometrie auch perfekt auf das Verhalten der Bridgestone-Reifen ausgewirkt. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt nicht mit vollem Tank unterwegs. Im Rennen kam es mit vollem 24-Liter-Tank zu einer ganz anderen Situation. Das Fahrwerk stellte sich als zu weich heraus."

"Den guten Zustand der Reifen konnte ich in den ersten Runden nicht ausnutzen. Als der Tankinhalt immer weniger wurde, waren dagegen die Reifen am Ende. Von den Pneus hängt so vieles ab. Wenn sie nicht permanent zwischen 80 und 100 Grad an der Flanke haben, kommt es in Kurven zu Problemen. Wenn sie dort allerdings nicht richtig belastet werden, nimmt ihre Temperatur weiter ab. Das ist ein Teufelskreis. Aber wir haben an diesem Wochenende wieder dazugelernt, wie wir mit dem Motorrad umgehen müssen. Im Vorfeld fehlten uns als absolute Neulinge in der MotoGP-WM einfach die Testkilometer und Erfahrungen."

Das Remus Racing Team bleibt noch bis Dienstag in Valencia. Bereits ab morgen finden auf dem Circuit Ricardo Tormo die ersten Tests für die Saison 2014 statt, für die das Team aus Österreich für weitere Rennen in Europa in der Planungsphase ist.