Der momentane WM-Vierte zeigte trotzdem mit der achtschnellsten Rundenzeit in der kombinierten Zeitenliste der ersten zwei freien Trainings, dass mit ihm auf dem Sachsenring vor heimischer Zuschauerkulisse zu rechnen ist.

Der Motorrad Grand Prix Deutschland begann am Freitagmorgen im Verlauf der ersten Trainings bei empfindlichen kühlen, aber trockenen Witterungsbedingungen. Für die Piloten war es nicht einfach sich selbst und auch die Reifen auf Temperatur zu bringen. Jonas Folger kämpfte aber im Verlauf von FP1 mit ganz anderen Schwierigkeiten. Der Aprilia-Pilot und seine Crew vom Team Red Bull Ajo Motorsport taten sich schwer, ein passendes Setting für die Front-Partie an der Aprilia RSA zu finden. Folger konnte nur recht mühsam das Motorrad auf der Linie halten und kommt mit einer 1´30.427 nicht über Rang 13 hinaus.

Bis zum zweiten Training am Nachmittag fand seine Crew eine nahezu perfekte Lösung dafür. Bei idealen Bedingungen mischte der Youngster aus dem oberbayrischen Schwindegg von Beginn an mit starken Rundenzeiten an der Spitze auf dem Zeitenmonitor mit. Die persönliche Bestmarke fuhr er mit gebrauchten Reifen, ehe Motoraussetzer in der Schlussphase eine Zeitenverbesserung verhinderten. Der topmotivierte und gesundheitlich wieder vollkommen genesene Jonas Folger ist aber für den zweiten Trainingstag mit dem so wichtigen Qualifying für die Startaufstellung sehr zuversichtlich eine wesentlich Steigerung erzielen zu können und damit eine gute Ausgangsposition für seinen Heim-Grand-Prix zu schaffen.

WM-Leader Nicolas Terol beherrschte den ersten Trainingstag auf dem Sachsenring mit Bestzeiten in beiden Sessions. In der kombinierten Zeitenliste nach FP2 folgten dem Spanier dessen Landsleute Hector Faubel und Maverick Vinales als Zweit- bzw. Drittschnellster.

Produktiver erster Tag

"Bis auf ein paar Kleinigkeiten war es ein produktiver erster Trainingstag. Die Rundenzeiten liegen sehr eng beisammen, daher spielt die Platzierung nach dem zweiten Training eine untergeordnete Rolle. Am Vormittag war das Setting nicht optimal. Es passierte immer wieder, dass vorne die Front einklappen wollte. Aber meine Crew hat bis zum zweiten Training die Fahrwerksgeometrie geändert, indem wir mit der Front tiefer gegangen sind. Das war wirklich ein gelungener Schachzug. Ich habe mich von Beginn an in FP2 sehr wohl auf dem Motorrad gefühlt. Lediglich ein geringfügiges Chattering hat sich nach der Änderung bemerkbar gemacht. Ich bin meine schnellsten Runden mit gebrauchten Reifen vom Vormittag gefahren.

"Das macht Hunger auf mehr, denn nach dem Boxenstopp zum Reifen wechseln hatte ich am Motor ein paar Aussetzer. Die Situation war irgendwie ganz eigenartig, denn in den Kurven hatte ich meine Vorderleute auf der Strecke im Griff, aber auf den Geraden hatte ich keine Chance zum Überholen. Die Schwierigkeiten sind aber nicht besorgniserregend, sondern ich bin mir sicher, dass wir bis zum Samstagmorgen ein optimal vorbereitetes Motorrad haben werden. Damit meine ich auch was die Fahrwerksabstimmung betrifft und dann ist sicher eine wesentliche Steigerung und ein guter Startplatz möglich."