Dunlop wird 2010 die Moto2-Klasse mit Einheitsreifen ausrüsten. Die britische Gummischmelze ist daher schon voll an der Entwicklung geeigneter Pneus für die 600er-Bikes. "Wir haben sofort angefangen, als die ersten Maschinen von BQR und Laglisse in der spanischen und die Moriwakis in der japanischen Meisterschaft unterwegs waren", erklärte Jeremy Ferguson der offiziellen MotoGP-Website. Dabei sei logischerweise der erste Schritt gewesen, das Reglement und damit verbunden die zulässigen Reifengrößen und -breiten zu studieren. Dann wurden die ersten Erzeugnisse direkt in der Formula Extreme-Klasse der spanischen Meisterschaft eingesetzt.

"Wir versuchen mit verschiedenen Lösungen die Kosten niedrig zu halten", erklärte Ferguson hinsichtlich der geplanten Low-Budget-Meisterschaft. Dabei soll es pro Team und Veranstaltung eine maximale Anzahl an Reifen geben, die zur Verfügung stehen. "Das wird wohl in Estoril endgültig entschieden", so Ferguson weiter. Außerdem fügte er an, dass er glaube, dass es weniger als in der MotoGP-Klasse sein werden. "Wir haben außerdem entschieden, nur eine feste Felgenbreite zu verwenden, damit die Teams nicht mir verschiedenen davon herumtesten müssen." Dabei sollen hinten wie vorn Durchmesser von 17 Zoll verwendet werden.

Des Weiteren soll es zwei verschiedene Slick- und eine Regenreifen-Variante pro Wochenende geben. "Dabei müssen sie eine angemessene Leistung bieten", war sich der Dunlop-Techniker bewusst und zählte dabei vor allem Strecken wie die auf Phillip Island auf. "Dort müssen die Spezifikationen an ganz besondere Anforderungen angepasst werden."

Grundentwicklung bis November

"Wir haben vor bis November alles so fertig zu haben, dass die Teams die Reifen bereits bei den Tests verwenden können", gab sich Ferguson optimistisch und verkündete ebenso stolz, dass man bereits die ersten Mischungen zusammenstelle, nachdem die Aufbau-Parameter bereits festgelegt worden seien. "Wir sortieren also die verschiedenen Mischungen, welche für die jeweilige Strecke passen und welche nicht."

Einen Vorteil sieht Ferguson darin, dass man aus den aktuellen drei Klassen (125cc, 250cc, MotoGP) bereits Erfahrungsdaten hat. "Die Rennstrecken sind immer noch gleich", sagte der Brite. "Wir haben also zu allen bereits Renndaten. Die Maschinen sind allerdings nicht mehr dieselben. Das sehen wir schon an denen, die bereits getestet werden. Aber das ist kein Problem, da wir daran ja arbeiten können." Man müsse nur sicher stellen, dass man die richtigen Mischungen für die jeweilige Strecke anfertige.

Bridgestone angreifen

Obwohl es mit Einheitsreifen auf diesem Sektor keinen Wettkampf mehr zu geben scheint, will Ferguson den japanischen Konkurrenten Bridgestone indirekt angreifen. "Wir wollen, um ehrlich zu sein, dorthin kommen, wo Bridgestone in der MotoGP bereits ist", gab er das Ziel aus. "Wir wollen gute Reifen auf hohem Niveau und einen engen Wettkampf. Man sieht bei ihnen [Bridgestone], dass sie einen guten Standard haben, denn viele fahren ihre besten Rundenzeiten in der letzten Rennrunde. Damit hat der Reifen seine Funktion bestens erfüllt."

Bevorteilung, Bevorzugung und Bestechung wird es nicht geben. "Wir werden alle Teams gleich behandeln", propagierte Ferguson. "Es wird das selbe System wie in der MotoGP verwendet." Das heißt, dass jeder Reifen ein Etikett bekommt und dass sie von Mike Webb zu Beginn des Wochenendes unbeeindruckt verteilt werden.