Der Australier Chris Vermeulen zählt zu denjenigen MotoGP-Piloten, die für 2010 noch keinen Vertrag haben und die nicht wissen, wo sie fahren werden. Doch der derzeitige Suzuki-Werkspilot beteuert, es momentan selbst noch nicht zu wissen. Er prüfe eingehend sehr viele Angebote und ziehe einen Verbleib in der MotoGP sowie eine Rückkehr zu den WorldSuperbikes in Betracht.

Sein letzter WM-Titel liegt nun fast sechs Jahre zurück. 2003 konnte er sich mit vier Saisonsiegen und vier zweiten Plätzen die Krone der Supersport-Weltmeisterschaft sichern. Der junge Australier stieg dann in die Superbike WM auf, holte sich in seinem ersten Jahr dort gleich vier Siege und Gesamtrang vier. 2005 wurde Vermeulen Vizeweltmeister hinter Troy Corser und stieg anschließend in die MotoGP-WM um. Einen Sieg, sieben Podesplätze, drei Polepositions und eine schnellste Rennrunde konnte der Suzuki-Pilot in der MotoGP verbuchen. Jetzt steht er vor einem Wechsel - zumindest des Teams. Denn im Werksteam von Suzuki wird er durch Alvaro Bautista ersetzt, Loris Capirossi bleibt.

"Ich weiß noch nicht, was ich nächste Saison mache, hoffe aber auf eine Entscheidung vor dem nächsten Rennen in Portugal", sagte er der australischen Courier Mail. "Es gibt ein paar gute Möglichkeiten bei den WorldSuperbikes und im GP." Er stünde weiter in Gesprächen mit den Teams von Honda, Yamaha, Kawasaki und Aprilia in der Superbike WM, ziehe aber auch in Betracht in der MotoGP zu bleiben.

"Ich suche nicht nach dem Team, welches mir das Meiste bezahlen kann, sondern dasjenige, welches mir die bestmöglichen Resultate ermöglicht", stellte der derzeit Elfte der MotoGP-Gesamtwertung 2009 klar. Bis zu Rang acht fehlen ihm nur vier Punkte. "Ich bin ein Racer und ich liebe es zu fahren und zu gewinnen. Daher werde ich zu einem Bike und einem Team gehen, wo ich Rennen und die Meisterschaft gewinnen kann. Entweder bei den WorldSuperbikes oder in der MotoGP."

Als einen Abstieg sieht es Vermeulen nicht, in die "Serien-Klasse" zu wechseln. "Es gibt gute Rennen bei den WorldSuperbikes, mehr als 30 Motorräder in der Startaufstellung und viel mehr Hersteller, wo nun Aprilia und BMW dieses Jahr eingestiegen sind und Kawasaki nächstes Jahr den vollen Einsatz dort rein steckt", zählte er weiter auf.

In der MotoGP sieht es Vermeulen mittlerweile als nicht mehr möglich, auf einem Nicht-Werks-Bike zu gewinnen. "Solange es nicht ein paar Regeländerungen gibt, wird der Einzige Weg zum Sieg auf einer Werks-Honda oder -Yamaha sein. Selbst Casey [Stoner] fand das dieses Jahr so", fasste er zusammen und machte damit wohl klar, in welche Richtung es bei ihm gehen wird. Denn die Werksmotorräder sind mit Valentino Rossi/Jorge Lorenzo (Yamaha), Casey Stoner/Nicky Hayden (Ducati), Daniel Pedrosa/Andrea Dovizioso (Honda) und Loris Capirossi/Alvaro Bautista (Suzuki) alle besetzt.