Ab der kommenden Saison ist KTM als einziger Hersteller in allen drei Klassen der Motorrad-Weltmeisterschaft vertreten. Zur Moto3, die man jahrelang dominierte und wo man auch in diesem Jahr mit Brad Binder sehr gute Titelchancen hat, sollte zunächst eigentlich nur die MotoGP hinzukommen. Den Einstieg in die Königsklasse hatte man ja bereits im Vorjahr verkündet. Nun plauderte KTMs Motorsportchef Pit Beirer aber bei ServusTV aus, dass man ab 2017 auch in der mittleren Klasse Moto2 an den Start gehen wird. So will man es laut Beirer ermöglichen, dass ein Fahrer vom Red Bull Rookies Cup bis zur MotoGP in allen Klassen KTMs pilotieren kann.

KTM-Honda wird Realität

Das bedeutet aber auch: KTM baut zusammen mit dem Sub-Unternehmen WP Suspensions den kompletten Rahmen und die Dämpfungselemente für die Moto2, der Motor kommt aber aufgrund des im Reglement festgeschriebenen Monopols weiterhin von Honda. In Mattighofen wird man wohl nur bedingt begeistert davon sein, in seinen Motorrädern ein Triebwerk der großen Konkurrenz arbeiten zu sehen. Eine Teilnahem von KTM an der nächsten Ausschreibung für die Moto2-Motoren wirkt also mehr als denkbar.

Bleibt noch die Frage, mit welchem Team KTM in der Moto2 durchstarten wird. Die logischste Lösung wäre wohl der Rennstall von Aki Ajo, der ja bereits in der Moto3 das KTM-Werksteam bildet und dort Jahr um Jahr für die Österreicher um Titel kämpft. Aktuell verwendet der Rennstall in der Moto2 Rahmen von Klassenprimus Kalex, die Dämpfungs- und Federelemente kommen aber bereits jetzt aus dem Hause WP. Eine gewisse Verbindung ist also bereits da.

Zarco ist mit WP-Elementen unterwegs, Foto: Kalex
Zarco ist mit WP-Elementen unterwegs, Foto: Kalex

Große Neuigkeiten also für KTM, das aktuell mit seiner Motorsport-Abteilung mehr als spannende Zeiten erlebt. Schon am kommenden Dienstag und Mittwoch testet man am Red-Bull-Ring in Spielberg mit dem MotoGP-Prototypen RC16 erstmals Seite an Seite mit der Konkurrenz von Yamaha, Ducati, Suzuki und Aprilia. Fahren werden die KTM Mika Kallio, Alex Hofmann und Tom Lüthi.